Sicherheit

MySpace arbeitet an Überwachungssoftware für Eltern

Vorwürfe wegen ungenügender Sicherheitsvorkehrungen
Von Björn Brodersen mit Material von dpa

Die Betreiber der Community-Website MySpace arbeiten derzeit an einer Schutzsoftware, die Eltern bessere Überwachungsmöglichkeiten geben soll. Damit könnten die Eltern unter anderem prüfen, ob sich ihr Nachwuchs heimlich mit mehreren Profilen im Internet darstellt, teilte das Unternehmen mit. Die Software "Zephyr" soll im Sommer erhältlich sein. Die Betreiber reagieren damit auch auf die jüngsten Missbrauchsfälle von minderjährigen Mädchen. Weltweit sind bereits 140 Millionen Menschen Mitglied der populären Website.

Die betroffenen Mädchen hatten über ihre MySpace-Profile Kontakt zu anderen Jugendlichen aufnehmen wollen. Eines der Opfer wurde von einem 25-jährigen Mann angeschrieben, der das Mädchen bei einem Treffen mit Drogen betäubte und sexuell missbrauchte. Der Mann wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Vier amerikanische Familien, deren Töchter nach Kontaktaufnahmen über MySpace sexuell missbraucht worden sind, haben zudem die Internet-Plattform verklagt. Wie der San Francisco Chronicle gestern berichtete, verlangen die Kläger vor einem Gericht in Los Angeles von dem Mutterkonzern News Corp. Schadenersatz in Millionenhöhe. Die Website biete ungenügende Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Minderjährigen, lautet ihr Vorwurf. Der Service müsste Prüf-Mechanismen einrichten, um zu garantieren, "dass die Nutzer tatsächlich so alt sind, wie sie angeben", zitierte die Zeitung einen Anwalt der Familien.