Spyware

Windows Vista für 84 Prozent der Schadprogramme anfällig

Spyware-Definitionen werden nur selten aktualisiert
Von Janko Weßlowsky

Webroot Software, ein Anbieter von Sicherheits-Software für Endverbraucher sowie Unternehmen, warnt vor gravierenden Lücken im Sicherheitssystem des neuen Betriebssystems Microsoft Vista. So habe Webroot im Test nachweisen können, dass die integrierte Software Windows Defender in einer Stichprobe, die sich aus 15 besonders üblichen Varianten existierender Spyware und Malware zusammensetzte, 84 Prozent der Schadprogramme nicht blockte. Windows Defender habe daher nicht mit bereits verfügbaren Schutzprogrammen von Drittanbietern mithalten können.

Zudem sei das System für einige der häufigsten Virenversionen anfällig. Dies sei auf Probleme bei der Benutzerzugriffskontrolle zurückzuführen sowie auf die Tatsache, dass einige der Viren schlicht nicht erkannt würden. Das Problem werde weiter verschärft durch nur selten erfolgende Updates der Spyware-Definitionen. So moniert Webroot, dass Windows Defender lediglich alle sieben bis zehn Tage seine Spyware-Definitionen aktualisiere. Anbieter von Drittsoftware hingegen aktualisierten ihre Spyware-Definitionen täglich bis stündlich.

Pikant sind hieran vor allem zwei Details. Erstens hat Windows insbesondere mit der Sicherheit seines neuen Betriebssystems geworben. Sogar das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn hatte vor Kurzem Microsoft bescheinigt, dass die Sicherheit bei Vista gegenüber Windows XP deutlich verbessert worden sei. Zweitens steht der Virenschutz von Windows Vista laut Webroot den Anwendern nicht einmal kostenlos zur Verfügung. Dieser müsse vielmehr im Rahmen der "Microsoft Sicherheits-Suite Live OneCare" zum Preis von 49,95 Dollar (ca. 38,70 Euro) erworben werden.