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Versorgung in Innenräumen: "Es wird für DVB-H nicht einfach"

Anfangs weniger Fernsehkanäle als im Endausbau
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Auf der Konferenz Die neue Frequenzregulierung [Link entfernt] der Euroforum wurden heute in Düsseldorf zahlreiche Aspekte der künftigen Frequenznutzung in Deutschland und Europa diskutiert. Der Fokus lag dabei überwiegend auf den derzeit für Rundfunk (Radio und Fernsehen) genutzten Frequenzen. Hier werden insbesondere durch die Digitalisierung der Fernsehprogramme große Frequenzbereiche frei, die neu vergeben werden können. Einer der Nutznießer dieser "digitalen Dividende" soll nach Ansicht vieler Beteiligter (Gesetzgeber, Tk-Unternehmen, Rundfunkunternehmen usw.) das Handy-Fernsehen sein. Hier wird derzeit von den meisten Netzbetreibern der Standard DVB-H favorisiert.

So sieht es danach aus, dass die größten Hindernisse für DVB-H technischer Natur sein werden. Um auch auf kleinen Geräten mit nicht gerichteter Antenne in Innenräumen einen guten Empfang und ein sauberes Bild zu gewährleisten, werden wesentlich höhere Feldstärken benötigt als derzeit bei Fernsehsendern üblich. Das Problem: Die bisher für die Fernseh-Versorgung benutzten großen Sendeanlagen können nicht einfach in der Leistung hochreguliert werden, da diese dann in benachbarten Ländern bei anderen Diensten Störungen verursachen können. Für die maximale Störung der Nachbarländer wurden auf der internationalen Wellenkonferenz RRC06 sehr genaue Grenzwerte festgelegt.

Innenversorgung nur mit dichtem Sendernetz

So bleibt nur die alternative Lösung, durch eine Verdichtung des Sendernetzes eine gute Versorgung auch in Innenräumen zu gewährleisten. Armin Lau vom Bayerischen Rundfunk nannte Betriebskosten von 100 bis 150 Millionen Euro jährlich für ein entsprechendes Sendernetzwerk allein in den anfangs geplanten 39 Ballungsgebieten: "Es wird für DVB-H nicht einfach, die gewünschte 'good-indoor'-Versorgung zu erreichen". Andere Kongressteilnehmer bestätigten die hohen Anforderungen und die Größenordnung der Kosten.

Sebastian Artymiak vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (kurz VPRT) erläuterte, dass für DVB-H anfangs eine robuste Modulation mit eher geringer Bitrate und z.B. 16 Sendern eingesetzt wird, und nach einer Verdichtung des Sendernetzes auf eine Modulation mit mehr Bits pro Signal und entsprechend höherer Gesamt-Bitrate und mehr Sendern umgeschaltet wird. Die benötigte Kanalbandbreite bleibt dabei unverändert.