4G

China startet weltweit erstes 4G-Mobilfunknetz

Projekt soll bis 2010 in den kommerziellen Betrieb gehen
Von Janko Weßlowsky

Mobilfunk der sogenannten dritten Generation (3G) ist auf dem chinesischen Festland bislang noch nicht einmal verfügbar, da ist es im zu Shanghai gehörenden Distrikt Changning bereits möglich, Mobilfunk der vierten Generation (4G) zu genießen. Wie die China Daily heute berichtet sei das auch als B3G (Beyond 3G) oder Future Technology for Universal Radio Environment (FuTURE Project) bezeichnete Netz nun in den offiziellen Betrieb gegangen. Damit ist China das erste Land der Welt, welches ein 4G-Netz besitzt. Der erste Testbetrieb hatte im Oktober vergangenen Jahres begonnen.

Das Projekt, welches bislang 150 Millionen Yuan (etwa 14,94 Millionen Euro) gekostet hat, soll bereits 2010 in die großflächige kommerzielle Nutzung gehen. Dies erscheint zunächst sehr zeitig, doch haben die Verantwortlichen gezeigt, dass sie auch bisher den Zeitplan mühelos einhalten konnten. Im August 2005 hatten Vertreter Japans und Chinas beschlossen, eine gemeinsame Denkfabrik einzurichten, bis 2007 einen gemeinsamen Mobilfunkstandard an den Start zu bringen und die Marktreife eines Handys der vierten Gegeration bis spätestens 2010 zu erreichen.

Das momentane System erreicht laut China Daily drahtlose Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s im Downstream. Das ist noch deutlich weniger als in der Vorgabe der International Telecommunications Union (ITU), die für den unbewegten Einsatz 1 GBit/s fordert und in einem schnell fahrenden Zug 100 MBit/s. Dennoch ist die nun in einem funktionstüchtigen Netz erreichte Bandbreite ein Meilenstein. Zum Vergleich: UMTS mit HSDPA bietet aktuell bis zu 1,8 MBit/s und soll selbst in der dritten Ausbauphase nicht mehr als 7,2 MBit/s ermöglichen.