Fälschung

Bundeskriminalamt warnt vor gefälschten E-Mails

E-Mail suggeriert dem Leser Strafanzeige wegen illegaler Downloads
Von Janko Weßlowsky mit Material von dpa

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat vor gefälschten E-Mails gewarnt, die als Absender die Behörde ausweisen. "Diese E-Mail stammt nicht vom BKA", teilte die Behörde in der Nacht zu heute in Wiesbaden mit. Der Inhalt der elektronischen Post besage, dass gegen den Empfänger eine Strafanzeige gestellt worden sei. Dem Leser wird darin vorgeworfen, sich illegaler Downloads strafbar gemacht zu haben, ohne diese jedoch weiter zu spezifizieren. Ihm wird suggeriert, seine IP-Adresse, die in dem Schreiben auch genannt wird, sei bei dem Versuch registriert worden, illegale Seiten aufzurufen. Sein Provider habe daraufhin die entsprechenden Daten an das BKA weitergeleitet. Der Angeschriebene habe nun das Formular im Anhang für eine Stellungnahme auszufüllen und an das BKA zurückzufaxen.

Das BKA warnte davor, den Dateianhang der E-Mails zu öffnen. Dabei handle es sich um eine Schadsoftware, die sich unter Umständen beim Öffnen automatisch per E-Mail weiterversendet. Die Mehrheit der Virenschutzprogramme erkenne die Datei derzeit noch nicht als Schädling, teilte das Bundeskriminalamt mit.

BKA kämpft mit Anfragewelle besorgter Bürger

Aber auch wenn das Anschreiben auf den allerersten Blick relativ echt wirkt - insbesondere aufgrund der Signatur mit den entsprechenden Telefonnummern des BKAs in Wiesbaden - ist die E-Mail recht schnell als Schädling zu enttarnen. Denn als Anhang findet man eine ausführbare Datei mit der Endung .exe, was für ein Faxformular nun wirklich unglaubwürdig ist. Das BKA betonte gegenüber teltarif zudem in einer Stellungnahme, dass die Behörde niemals auf diesem Wege mit Beschuldigten oder Zeugen in Kontakt trete. Zwar sei ein Ermittlungsverfahren aufgrund von Internetstraftaten seitens des BKAs nicht völlig unwahrscheinlich, dies komme vor allem auf die das Verfahren initiierende Staatsanwaltschaft an. Jedoch trete das Bundeskriminalamt in so einem Fall ausschließlich über den normalen Schriftweg an die Betroffenen heran.

Die im Umlauf befindliche E-Mail belastet die Arbeit des BKA nicht unerheblich. Es habe bereits "mehrere Hundert Anrufe und E-Mails" gegeben. Die in der E-Mail angegebene Rufnummer sei unglücklicherweise tatsächlich jene der Pressestelle des BKAs. Um diesem Umstand abzuhelfen, habe man schon in der Nacht begonnen, die Medien und Bürger intensiv aufzuklären. Darüber hinaus hat das BKA hinter der Anrufnummer ihres Bürgertelefons eine Ansage geschaltet, die den Anrufer darüber in Kenntnis setzt, dass es sich bei den im Umlauf befindlichen E-Mails um Fälschungen handle und diese einfach gelöscht werden sollten. Von weiteren Anrufen aufgrund der E-Mails bittet das BKA abzusehen.