finanziell

Blau nach Übernahme von debitel-Billigmarke mit Umsatzplus

Geschäftsführer Ostermayer denkt über Börsengang nach
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Der Mobilfunkanbieter Blau erwartet nach der Übernahme seines Wettbewerbers debitel light ein deutliches Umsatzplus. "Für dieses Jahr rechnen wir mit einer Verdreifachung des Umsatzes", sagte der Chef des Billiganbieters, Martin Ostermayer, heute in Frankfurt der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Im vergangenen Jahr setzte die Gesellschaft rund 15 Millionen Euro um. "Für 2008 und 2009 halte ich ein Wachstum von jeweils 100 Prozent für möglich." Dies gehe auch trotz fallender Handy-Tarife. Die Preise werden nach Einschätzung des Blau-Chefs 2007 weiter sinken. "Ich halte in diesem Jahr einen Rückgang von 20 Prozent für möglich."

Das Hamburger Unternehmen hatte im vergangenen November die Billigmarke von debitel übernommen und seinen Kundenstamm damit auf 400 000 ausgeweitet. Nach den Worten von Ostermayer will die im Sommer 2005 gegründete Gesellschaft Ende des Jahres die Gewinnschwelle überschreiten. "2008 werden wir dann im Gesamtjahr schwarze Zahlen schreiben", sagte der Unternehmensgründer. Blau.de nutzt für seinen Mobilfunkdienst das Netz von E-Plus.

Börsengang 2008?

Einen Gang auf das Börsenparkett hält Ostermayer vom kommenden Jahr an für denkbar: "Wenn wir 2008 über das Gesamtjahr profitabel sind, dann macht ein Börsengang Sinn." Die Investoren würden nicht ewig an Bord bleiben wollen, daher müsse man alle Szenarien im Blick haben. "Derzeit gibt es aber keine konkreten Vorbereitungen für einen Börsengang."

Um das Wachstum zu forcieren, will Ostermayer neue Geschäftsbereiche erschließen. So will die Gesellschaft künftig auch Vertragskunden gewinnen, die in der Regel deutlich höhere Umsätze garantieren. Bislang vertreibt Blau Mobilfunkverträge mit vorausbezahlten Guthaben über das Internet und Einzelhandelsketten. Vergangene Woche sorgte Blau zusammen mit simyo und Aldi Talk für Aufsehen, als die Tarife für mobile Daten drastisch gesenkt wurden