Kritik

Warner-Music-Chef: Handy-Musikvertrieb zu kompliziert

iPhone Katalysator für die Entwicklung des Marktes
Von dpa / Janko Weßlowsky

Warner-Music-Chef Edgar Bronfman Jr. gibt dem derzeitigen Vertrieb von Musik und Klingeltönen auf dem Handy schlechte Noten. "Die Dienste sind teuer, kompliziert und langsam", kritisierte er diese Woche auf der Telekommunikationsmesse 3GSM in Barcelona. Daher sei es erstaunlich, dass man im vergangenen Jahr immerhin auf einen Umsatz von 9 Milliarden Dollar (6,9 Milliarden Euro) in dem Bereich gekommen sei.

Einer Studie zufolge laden sich nur 8,8 Prozent der Nutzer mit Musik-tauglichen Handys tatsächlich Songs auf ihre Mobiltelefone, sagte Bronfman. Milliardengewinne würden dadurch verschenkt. Die Handys hätten aber das Potenzial, zum wichtigsten Vertriebskanal für Musik zu werden. Für 2010 werde mit einem Umsatz von 32 Milliarden Dollar (rund 24,4 Milliarden Euro) in dem Bereich gerechnet.

Nach jahrelangen Anlaufschwierigkeiten steht Musik auf dem Mobiltelefon davor, zu einem wichtigen Markt zu werden. Ein Katalysator sei die Ankündigung des iPod-Handys iPhone durch Apple gewesen, sagte der Warner-Music-Chef. Dies habe die Ansprüche der Menschen angehoben, noch bevor das Gerät erschien. In Barcelona kündigte zudem das britische Unternehmen Omnifone [Link entfernt] einen Abo-Dienst mit dem Namen MusicStation an, mit dem Musik auf dem Handy über das Mobilfunknetz gehört werden kann.