stabil?

debitel 2006 von Auslandsgeschäft belastet

Service-Provider plant Expansion
Von dpa / Ralf Trautmann

Der Mobilfunkprovider debitel hat im vergangenen Jahr wegen eines schwachen Auslandsgeschäfts einen leichten Ergebnisrückgang verbucht. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fiel von 172 Millionen auf 160 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren die Töchter in Frankreich und den Niederlanden sowie die inzwischen verkauften Beteiligungen in Dänemark und Slowenien. Der Umsatz sank auf 2,62 Milliarden Euro von 2,74 Milliarden in Jahr 2005, wie das Unternehmen heute mitteilte. In Deutschland verbuchte debitel einen stabilen operativen Gewinn von 140 Millionen Euro. Der Umsatz sank leicht von 2 Milliarden auf 1,96 Milliarden Euro.

Das von dem Finanzinvestor Permira kontrollierte Unternehmen hatte im vergangenen Jahr ein umfassendes Sparprogramm eingeleitet, dem mehrere hundert Arbeitsplätze zum Opfer fielen. Um die Rentabilität zu erhöhen und finanziellen Spielraum für den Ausbau des Deutschlandgeschäfts zu erhalten, wurden zudem die Billigtochter debitel-light ausgegliedert sowie Auslandsbeteiligungen verkauft. Mit dem Kauf der Vertriebskette dug erweiterte debitel sein Filialnetz und will nun 2007 deutlich mehr Kunden unter Vertrag nehmen. Die Zahl der Kunden wuchs im vergangenen Jahr von 8,9 Millionen auf 9 Millionen.

debitel will nun seine Produktpalette ausweiten und künftig stärker um Breitband-Kunden werben. Statt unter eigenem Namen wie in der Vergangenheit will das Unternehmen laut Vorstandschef Axel Rückert als Zwischenhändler für DSL-Verträge auftreten. In diesem Jahr wolle debitel 100 000 Breitband-Kunden gewinnen, sagte Rückert. Dafür erhält debitel von den Vertriebspartnern Telekom, Arcor und HanseNet pro gewonnenen Kunden eine einmalige Provision. Angestrebt werde nun eine Umsatzbeteiligung.

Vertriebsvorstand Oliver Steil kündigte den Ausbau des Filialnetzes an. Bis zum Ende des Jahres solle debitel über 550 eigene Läden verfügen, sagte er. Nach der Übernahme von dug kommen die Stuttgarter auf 360 Vertriebsstellen.