zehnfach

Mobilfunker wollen Fernsehfrequenzen

Extrem hohe Bandbreiten für die mobile Nutzung
Von ddp / Marie-Anne Winter

Mobilfunkbetreiber wollen schon in drei Jahren deutlich schnellere UMTS-Handys in Europa anbieten. 2010 könne man Übertragungen von etwa hundert Megabit pro Sekunde ermöglichen, sagten mehrere Manager von Mitgliedsunternehmen der Organisation Next Generation Mobile Networks (NGMN) heute auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Das sei das Doppelte des VDSL-Glasfasernetzes der Deutschen Telekom beziehungsweise über zehn Mal mehr als die modernste UMTS-Weiterentwicklung derzeit schafft. Voraussetzung sei allerdings, dass der Branche dann nicht mehr benötigte Fernsehfrequenzen zur Verfügung gestellt werden.

Die Verbindung von extrem hoher Bandbreite und Mobilität sei eine "Killerapplikation", erklärte das E-Plus-Aufsichtsratsmitglied Horst Lennertz. Technisch sei die Aufrüstung des Mobilfunkstandards, der aktuell maximal 7,2 Megabit schafft, problemlos möglich. Namhafte Netzausrüster wie Siemens-Nokia oder Alcatel hätten bereits gezeigt, dass hundert Megabit erzielt werden könnten. Nun komme es darauf an, dass die Mobilfunker Frequenzen erhielten, die bei der für 2010 geplanten Umstellung vom analogen aufs digitale Antennenfernsehen in Europa frei würden, sagte Lennertz.

Der NGMN gehören den Angaben zufolge nahezu alle führenden europäischen Mobilfunkbetreiber wie T-Mobile, Vodafone, Orange, Telecom Italia und die niederländische E-Plus-Mutter KPN an, außerdem AT&T und Sprint aus den USA, die japanische NTT DoCoMo und China Mobile. Auch Hersteller und Forschungsinstitute seien vertreten. Die Organisation repräsentiert nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller Mobilfunkkunden weltweit.

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