Tourismus-Domain

Aus für Top Level Domain .travel?

Betreiber TheGlobe.com steckt in finanziellen Schwierigkeiten
Von Christian Horn

Dem Betreiber der Top Level Domain (TLD) .travel, dem US-ameri­kani­schen Unter­nehmen TheGlobe.com, droht der Bank­rott. Sollte das Unter­nehmen nicht zusätz­liche Finanz­spritzen erhalten, könne ein Aus für den Betreiber der Tourismus-Domain inner­halb eines Monats nicht ausge­schlossen werden, berichten US-Medien. Die Konse­quenzen für den Betrieb von .travel-Domains liegen dabei noch im Unklaren. Als poten­zielle Geld­geber werden nun die zwei Haupt­anteils­eigner Edward Cespedes, der Direktor des Unter­nehmens, und Michael Egan, CEO von TheGlobe.com, gehan­delt.

Die Krise von TheGlobe.com war nach dem Quar­tals­bericht des Unter­nehmes an die US-Börsen­aufsichts­behörde SEC bekannt geworden. Demach habe das Unter­nehmen in vergan­genen Quartal bei einem Verlust­zahlen von 2,8 Millionen US-Dollar (2,08 Millionen Euro) nur einen Umsatz von etwa 432 000 US-Dollar (321 000 Euro) erwirt­schaften können. Die Barmittel des Unter­nehmen beliefen sich auf nurmehr 480 000 US-Dollar (356 000 Euro), womit der Betrieb des Unter­nehmens über das Monats­ende hinaus nicht gesi­chert sei. Die Finanzen von TheGlobe.com hatten im April einen herben Schlag hinnehmen müssen, nachdem das Unter­nehmen zu einer Straf­zahlung von 2,55 Millionen US-Dollar (1,89 Millionen Euro) für die Versen­dung von Spam-Mails an MySpace-Nutzer verur­teilt worden war.

In den US-Medien wird nun speku­liert, ob der mögliche Bank­rott von TheGlobe.com auch das Aus für .travel bedeuten könnte, oder ob die Internet-Verwal­tung ICANN einen Notfall­plan in Reserve hat. Die ICANN hatte die .travel-TLD im Jahr 2005 an die TheGlobe.com-Tochter Tral­liance [Link entfernt] vergeben. Das Inter­esse an der speziell für Reise und Tourismus geschaf­fenen TLD scheint jedoch sehr gering zu sein. Berichten zufolge regis­trieren größere Reise-Unter­nehmen zwar .travel-Domains, nutzen diese jedoch nicht oder leiten nur auf ihre Haupt­seiten um. Klei­nere Reise-Unter­nehmen hingegen würden selbst die vergleichs­weise geringe Inves­tition für die Anmel­dung einer .travel-Domain für über­flüssig halten.