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AT&T kauft Mobilfunkfirma Dobson für 2,8 Milliarden Dollar

Mehr Kunden für Apples iPhone
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der größte amerikanische Telekom-Konzern AT&T Inc. übernimmt die US-Mobilfunkfirma Dobson [Link entfernt] Communications Corporation für 2,8 Milliarden Dollar (2 Milliarden Euro). Dobson hat 1,7 Millionen Kunden und operiert mit einem eigenen Mobilfunknetz in 17 amerikanischen Bundesstaaten, vor allem in ländlichen und Vorstadtgebieten.

Dies hat AT&T mit Sitz in San Antonio (US-Bundesstaat Texas) am Freitag nach Börsenschluss fast zeitgleich mit dem Beginn des Verkaufs des iPhone von Apple bekannt gegeben, die auch in den AT&T-Geschäften angeboten werden. AT&T ist in den USA der exklusive Mobilfunkpartner von Apple für das iPhone. "Unsere Kunden gewinnen Zugang zu einer breiten Palette innovativer AT&T-Produkte und -Dienstleistungen wie das revolutionäre iPhone, zu dem sie ohne den Zusammenschluss keinen Zugang hätten", betonte Dobson-Chef Everett Dobson. Mit der Dobson-Übernahme wird AT&T über fast 64 Millionen Mobilfunk-Kunden verfügen.

Die Dobson-Aktionäre erhalten 13 Dollar in bar je Anteil oder ein Aufgeld von 16,9 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des Vortags. Die Transaktion hat unter Einschluss der von AT&T mit übernommenen Dobson-Schulden einen Gesamtwert von 5,1 Milliarden Dollar. AT&T verspricht sich Kostenersparnisse von jährlich 2,5 Milliarden Dollar. Die Übernahme muss noch von den Aufsichtsbehörden gebilligt werden. Grünes Licht wird bis Jahresende erwartet.

Es handelt sich um die zweite große US-Mobilfunkübernahme innerhalb weniger Wochen. Die fünftgrößte Mobilfunkfirma Alltel wird für 27,5 Milliarden Dollar von zwei Investmentfirmen geschluckt. Die Konsolidierung der US-Mobilfunkbranche dürfte zukünftig nach Ansicht von Wall-Street-Fachleuten vor allem durch den Aufkauf kleinerer und in dünn besiedelten Gebieten operierender Firmen weiter gehen.

Damit setzt AT&T seine rasante Akquisitionswelle auch unter dem neuen Konzernchef Randall L. Stephenson fort. Er hatte den langjährigen Unternehmenschef Edward E. Whitacre Jr. erst Anfang Juni abgelöst. Unter Whiteacre hatte sich die ehemalige regionale Telefongesellschaft Southwestern Bell - später SBC Communications - durch zahlreiche Großaufkäufe im Gesamtwert von mehr als 200 Milliarden Dollar zum amerikanischen Branchenführer mit einem Jahresumsatz von 117 Milliarden Dollar entwickelt. Der Kauf von AT&T und von BellSouth waren die letzten Höhepunkte gewesen. SBC hatte wegen des größeren Bekanntheitsgrads der übernommenen Gesellschaft in AT&T umfirmiert.