Konsolidierung

Sinneswandel: freenet-Chef offen für Verkauf

Laut Spoerr werden jetzt alle Optionen geprüft
Von Björn Brodersen

freenet-Chef Eckhard Spoerr hat seinen Widerstand gegen eine Übernahme durch einen Wettbewerber offenbar aufgegeben. "Wir wollen verschiedene strategische Optionen prüfen - darunter auch einen Verkauf", sagte er dem Handelsblatt. Damit kommt Spoerr dem Wunsch einiger Großaktionäre wie etwa Drillisch entgegen, die seit der Verschmelzung mit der mobilcom eine erneute Aufspaltung des Unternehmens fordern. Laut Spoerr trage nun auch der Einzelaktionär Vatas die Verkaufslinie mit.

Zurzeit soll die Investmentbank Morgan Stanley die möglichen Optionen für den Hamburger Telekommunikationsanbieter, der sich zu gut einem Drittel in Händen von Finanzinvestoren befindet, ausloten. Spoerr hatte in der Vergangenheit freenet immer wieder als aktiven Konsolidierer bezeichnet, war aber selbst bei Übernahmen nicht zum Zuge gekommen. Branchenexperten vermuten, dass der freenet-Chef mit seinen neuen Äußerungen ein Bietergefecht auslösen möchte.