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Bitkom sieht Stimmungshoch in der deutschen ITK-Branche

78 Prozent der Firmen rechnen mit steigenden Umsätzen in diesem Jahr
Von ddp / Ralf Trautmann

Die Stimmung in der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche ist so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) heute in Berlin veröffentlichte. Nach der quartalsweise in der Branche erhobenen Befragung rechnen 78 Prozent der Unternehmen in diesem Jahr mit steigenden Umsätzen. Der Bitkom-Branchenindex für das zweite Quartal stieg auf 63,5 Punkte - das sei der höchste Wert seit dem Start der Erhebung im Jahr 2001, betonte der Verband.

Gleichzeitig bekräftigte der Verband seine Wachstumsprognose für 2007. Danach wird weiter mit einem Anstieg der Umsätze in der Telekommunikations- und Informationsindustrie um zwei Prozent auf 149 Milliarden Euro gerechnet. Insbesondere die Anbieter von Software, IT-Dienstleistungen und digitaler Unterhaltungselektronik trieben den Markt an. "Dank der guten Wirtschaftslage wird kräftig in moderne Informations- und Kommunikationstechnik investiert", erklärte der neue Verbandspräsident August-Wilhelm Scheer.

Allerdings führt der Boom den Angaben zufolge zu einem Engpass bei IT-Experten und Ingenieuren. Bundesweit gibt es zurzeit rund 20 000 offene Stellen in der Branche. In der Umfrage gaben 59 Prozent der Unternehmen an, dass der Mangel an Fachkräften ihre Geschäftstätigkeit behindert. "Angesichts der guten Konjunkturentwicklung wird sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen", warnte Scheer. Die Lösung des Problems könne nur durch Reformen in der Bildungs- und Zuwanderungspolitik gelingen.

Für zu hoch hält Bitkom das Mindesteinkommen von 85 000 Euro, das nötig ist, damit sich ausländische Fachkräfte dauerhaft in Deutschland niederlassen dürfen. Die Vorgabe müsse halb so hoch liegen, hieß es. Der Verband plädiert zudem für die Einführung eines Punktesystems, bei dem die Auswahl von Zuwanderern über Kriterien wie Qualifikation, Sprachkenntnisse und Alter erfolgt.