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Auch alster24 zeigt Powerusern die Gelbe Karte

Vielnutzern der Schmalband-Flatrate droht Aussperrung
Von Björn Brodersen

"Kein Anschluss mehr unter dieser Nummer" - wer zu viel telefoniert oder im Internet surft, kann Ärger mit seinem Flatrate-Anbieter bekommen. Nachdem wir vor kurzem über die Reaktionen des Vollanschluss-Anbieters Arcor berichtet haben, der unter anderem den Grundpreis seiner Schmalband-Flatrate für Vielnutzer verdoppelte oder so genannten Powerusern den Zugang gleich komplett sperrte, scheint nun auch der Provider alster24 solche Kunden vorübergehend auszusperren.

Wie uns Leser berichten, erhielten Sie vor der Einwahl über die 29,95 Euro pro Monat teure ISDN-Flatrate die Meldung angezeigt, dass sie als "Poweruser" eingestuft würden und ihr Vertrag mit dem Anbieter daher "in Gefahr" sei. Änderten diese Nutzer ihr Surfverhalten nicht, würde ihnen erst im folgenden Monat wieder eine Einwahl ins Internet über den Pauschalzugang ermöglicht. alster24 bewirbt auf seiner Website die Flatrate mit Slogans wie "keine Traffic-Begrenzung" oder "Surfen so viel und so lange Sie wollen".

Ein Sprecher des Anbieters erklärte uns gegenüber, insgesamt rund 100 Nutzer hätten "gegen die Spielregeln verstoßen" und gefährdeten so das Gesamtprodukt, indem sie durch ständiges Aussenden von Ping-Signalen rund um die Uhr online seien. Normalerweise wird der Flatrate-Zugang zum Internet unterbrochen, wenn kein Datenfluss stattfindet. "Ein solcher Dienst muss am Ende immer noch ein Geschäft für den Anbieter sein", so der Sprecher uns gegenüber. Leser berichteten uns aber auch, dass sie einen solchen Warnhinweis erhalten haben, obwohl sie lediglich durch die Nutzung eines normalen Instant Messengers eine Ping-Verbindung im Hintergrund laufen ließen.

Zumindest keine langen Mindestvertragslaufzeiten

Warnung von alster24 Der Fall zeigt wieder einmal, dass Nutzer und Anbieter zuweilen ganz andere Auffassungen davon haben können, was unter dem Begriff "Flatrate" zu verstehen ist. Immer wieder finden sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) solcher Flatrate-Angebote Passagen, die die Nutzung des Pauschalangebots konkret begrenzen oder auf allgemeine Weise einschränken. Vor der Buchung einer Flatrate sollten sich die Telefon- und Internetnutzer daher genau informieren, welche Bedingungen das Angebot nach sich zieht. Ansonsten kann es geschehen, dass die Kunden über eine längere Mindestvertragslaufzeit viel Geld für einen Tarif zahlen, den sie gar nicht gewählt hätten, wenn ihnen die AGB bekannt gewesen wären.

In den Schmalband-Flatrates von Arcor und alster24 gehen die Nutzer keine längere Mindestvertragslaufzeit ein, sondern zahlen jeweils für das Surfen bis zum Ende des Monats. Im Fall Arcor können die Vielnutzer nur weitersurfen, wenn sie bereit sind, den erhöhten Preis zu bezahlen. alster24 dagegen kündigt unbelehrbare Poweruser. Instant-Messaging-Nutzer sollten sich aber überlegen, ob sie die ISDN-Flatrate wirklich buchen wollen.