Stellenabbau

Stellenabbau von Nokia Siemens trifft München

Auch in Berlin werden hunderte von Arbeitsplätzen gestrichen
Von ddp / Björn Brodersen

Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite des Telefonnetzwerk-Anbieters Nokia Siemens Networks (NSN [Link entfernt] ) haben sich auf die Umsetzung des Ende Juni vereinbarten Personalabbaus geeinigt. Von den insgesamt betroffenen 2 290 Stellen werden an den drei Standorten in München 1 500 und am Standort Berlin rund 450 Stellen wegfallen, wie das Gemeinschaftsunternehmen der Siemens AG und des finnischen Mobilfunk-Konzerns Nokia heute mitteilte. München ist damit am stärksten betroffen, dort wird fast jede vierte Stelle gestrichen.

In der Vereinbarung habe man sich auf "sozialverträgliche" Maßnahmen des Stellenabbaus verständigt, teilte der Konzern mit. Diese beinhalten unter anderem "Unterstützung bei der Stellensuche, Konditionen für Aufhebungsversträge und Pläne zur Vermittlung und Qualifizierung der vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter sowie Angebote für ältere Arbeitnehmer". Bis Ende 2010 soll der Stellenabbau abgeschlossen sein.

IG Metall: "Mehr war nicht drin"

"Schön ist das Ergebnis nicht - aber es ist das beste, das unter diesen Umständen zu erreichen war", kommentierte der Sprecher der IG Metall Bayern, Matthias Jena, das Ergebnis. "Ursprünglich waren hier mal 3 000 Stellen im Gespräch", erinnerte Jena. Außerdem habe der Konzern Bereiche ausgliedern wollen. Damit wären bestimmt weitere 1 000 Arbeitsplätze weggefallen, vermutet der Gewerkschaftssprecher.

"Mehr war nicht rauszuholen", betonte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer. In der offiziellen Mitteilung bewertete die Gewerkschaft die Einigung als "überwiegend positiv". Das Ergebnis sei "nach harten und intensiven Verhandlungen" erzielt worden. Gewerkschaftssprecher Jena räumte aber ein: "Der Stellenabbau trifft uns natürlich schon hart - gerade hier in Bayern." NSN beschäftigt derzeit etwa 13 000 Mitarbeiter in Deutschland.