Themenmonat Mobilfunk-Discount Guthaben

Prepaid-Karten treiben Mobilfunkwachstum an

Drei Viertel aller Mobilfunk-Neukunden nutzen Prepaid-Angebote
Von Marie-Anne Winter

Die vorausbezahlten Mobilfunk-SIM-Karten mit Guthaben zum Abtelefonieren - kurz Prepaid-Karten genannt - haben entscheidend zum Erfolg des Mobilfunks beigetragen. 1995 kamen die ersten Prepaid-Angebote auf den Markt, in Deutschland ging es allerdings erst 1997 mit den vorausbezahlten Guthabenkarten los. Einen neuen Schub bekam der deutsche Prepaid-Markt durch das Auftreten der Prepaid-Discounter vor gut zwei Jahren. Weltweit liegt der Anteil der Prepaid-Kunden nach Zahlen von Informa Telecoms [Link entfernt] am Gesamtmarkt bei 61,8 Prozent, was 1,73 Milliarden Mobilfunk-Teilnehmern entspricht. Für dieses Jahr wird erwartet, dass der Anteil der Prepaid-Karten bei den Neuzugängen im Mobilfunk-Markt bei 74 Prozent liegen wird.

Die Marktforscher konstatieren, dass die herkömmliche Aufteilung nach Postpaid- und Prepaid-Kunden nicht mehr aufgeht - auch innerhalb des Prepaid-Marktes unterscheiden sich Zielgruppen nach Alter, Verhalten und Bedürfnissen. Diesen müsse mehr Rechnung getragen werden, um entsprechende Umsätze zu erzielen.

Die Branche hat mit Mehr-Marken-Strategien reagiert. Insbesondere im Prepaid-Bereich werden verschiedene Kundengruppen mit eigens konstruierten Prepaid-Marken angesprochen. Die Analysten bei Informa Telecoms stellen den niederländischen Mobilfunk-Konzern KPN als Beispiel für einen erfolgreichen Mehrmarken-Strategen heraus. Auf dem hartumkämpften deutschen Mobilfunk-Markt habe dieser Anbieter mit Marken wie simyo, Base, Ay Yildiz oder Youni neben der Eltern-Marke E-Plus zielgruppengerechte Mobilfunk-Angebote kreiert.

Doch nicht nur im europäischen Discount-Markt, auch in den wachsenden Märkten der Schwellen- und Entwicklungslänger machen Prepaid-Karten einen großen Teil der Zuwächse aus. Für das Jahr 2012 erwarten die Informa-Leute drei Milliarden Prepaid-Kunden weltweit.