Auch BT UK setzt jetzt auf VDSL-Ausbau

Auch bei unseren europäischen Nachbarn schreitet der Netzausbau für Breitband-Internet voran. Der britische Telekommunikationskonzern BT prüft derzeit die Verlegung von Glasfaserleitungen bis zur Bordsteinkante, an der die jeweiligen Verteilerkästen in den Wohngebieten stehen. Damit will BT laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Sir Christopher Bland Internet-Anschlüsse mit Bandbreiten von 40 bis 50 MBit/s realisieren. Das berichtet heute die Financial Times. Derzeit seien in Großbritannien DSL-Breitbandanschlüsse mit bis zu 8 MBit/s üblich. Daher setze das Unternehmen nun auf höhere Bandbreiten, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.

Doch die Investoren sehen mit Sorge, dass dieser Wettbewerbsvorteil durch die hohen Kosten für den Netzausbau auch ein hohes Risiko für das Geschäft des Unternehmens berge. Das geschätzte Investitionsvolumen beläuft sich auf fast 6 Milliarden Euro. Daher lehnte das BT-Management einen umfassenden Ausbau des Glasfaser-Netzes aus Kostengründen ab.

Ab dem nächsten Jahr soll den Kunden per ADSL2+ mit Bandbreiten von bis zu 24 MBit/s angeboten werden. Zwar stellte Bland die Frage, ob die Mehrzahl der Kunden tatsächlich höhere Bandbreiten benötigten, als mit ADSL2+ möglich sind, gleichzeitig räumte er ein, dass die allgemeine Entwicklung eindeutig in Richtung höherer Bandbreiten ging. Für den Geschäftskundenbereich sieht Bland schon eher Bedarf. Daher werde man erst ausgewählte Regionen ausbauen, um die Akzeptanz zu testen.

Der Broadband Stakeholder Group, ein Beratergremium der britischen Regierung, ging der Netzausbau bei BT bisher allerdings nicht schnell genug. Sie kritisierte den Konzern für seine zögerliche Haltung gegenüber dem wachsenden Bedarf an höheren Bandbreiten. Wenn die verantwortlichen Stellen in den nächsten beiden Jahren keine Möglichkeiten fänden, mehr Investitionen in den Bandbreitenausbau zu lenken, würde die Wettbewerbsfähigkeit Großbritanniens dauerhaft Schaden nehmen.