Studie

Typisch: Internet-Nutzung wird immer vielfältiger

Studie hat steigende Ausdifferenzierung der Nutzertypen beobachtet
Von Christian Horn

Eine neue Studie von SevenOne Interactive [Link entfernt] hat eine steigende Ausdiffenzierung bei der Internet-Nutzung beobachtet. Demnach hat sich die Zahl der Internet-Nutzertypen in Deutschland seit 2002 von fünf auf sieben erhöht. In den vergangenen fünf Jahren habe sich das Internet, teilweise forciert durch Web-2.0-Plattformen, stark in Richtung Unterhaltung, Kommunikation, benutzergenerierte Inhalte und Spiele entwickelt. Die Definition der sieben Nutzertypen basiert auf den Online-Interessen, der Internet-Nutzung, dem E-Commerce-Verhalten, den Freizeitaktivitäten und soziodemographischen Merkmalen der Befragten. Die Studie beruht auf einer forsa-Umfrage von 1 500 Internet-Nutzern ab 14 Jahren.

Die sieben Typen im Überlick

Die Gruppe der so genannten "Multi-Interest-und-User-Generated-Content"-Surfer zeigt ein ausgeprägtes Interesse an Web 2.0 und nutzergenerierten Inhalten. 42 Prozent dieser Gruppe haben bereits selbst Inhalte ins Internet gestellt. Im Durchschnitt ist diese Gruppe 40 Jahre alt, männlich, gut gebildet und besser verdienend. Die vielseitigen Interessen dieser Nutzergruppe zeigen sich vor allem in der Nutzung von Angeboten wie Nachrichten, Politik, Wirtschaft und Börse. 15,7 Prozent aller Befragten lassen sich dieser Nutzergruppe zuordnen.

Die Nutzergruppe "Entertainment & Communication" ist dagegen eher weiblich, relativ jung (im Durchschnitt 28,8 Jahre) und an allem interessiert, was Unterhaltung verspricht. Das Internet nimmt einen wichtigen Stellenwert in ihrem Leben ein. Sie surfen durchschnittlich 155 Minuten am Tag, wobei das Interesse an Kommunikation im Netz in Form von Chats, Foren, Communities, Dating und Instant Messaging sehr stark ausgeprägt ist.

Die jüngste Gruppe mit einem Altersdurchschnitt von 27,7 Jahren ist die Gruppe "Fun & Games". 18,1 Prozent der Befragten gehören zu diesem Typus, der mehrheitlich männlich ist und ebenfalls sehr viel Zeit im Internet verbringt. Im Durchschnitt surfen diese Nutzer 152 Minuten täglich, die Spieler unter ihnen verbringen davon 62 Minuten mit Online-Games. Doppelt so viele Männer wie Frauen sind Surfer des Typs "Music & Video", die sich im Netz auch fast ausschließlich für diese beiden Bereiche interessieren. E-Commerce-Angeboten gegenüber sind sie überdurchschnittlich aufgeschlossen, gekauft werden hier hauptsächlich Bücher sowie CDs und DVDs.

Die "Free Time Planner" nutzen das Internet insbesondere zur Freizeitplanung, sind im Durchschnitt 44,3 Jahre alt und männlich. Drei Viertel dieser Gruppe hat bereits über das Netz eingekauft. An der Spitze stehen Bücher aber auch Produkte rund um die Freizeitgestaltung wie Reisen, Tickets oder Hotelbuchungen. Die Gruppe "Service, Shopping und Lifestyle" ist eine sehr kaufkräftige Zielgruppe. Sie verfügt über das höchste Durchschnittseinkommen aller Nutzer. Die Geschlechteraufteilung ist gleichmäßig. Besonderes Interesse besteht für das Einkaufen im Internet. Nicht nur Bücher gehören zu den gerne gekauften Produkten, sondern auch Kleidung und Schuhe sowie Schmuck und Uhren, Spielzeug oder auch Pauschalreisen.

Mit 22,1 Prozent stellen die "Low-Interest"-Nutzer, die ein eher schwach ausgeprägtem Interesse am Netz zeigen, die größte Gruppe dar. Selbst die beliebteste Funktion des Internets, die E-Mail, nutzen nur 53,6 Prozent. Auch hier ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen. Mit einem durchschnittlichen Alter von 45,4 Jahren sind sie die ältesten Online-Nutzer.

Matthias Falkenberg, Geschäftsführer von SevenOne Interactive, erläutert: "Die Ergebnisse der Studie spiegeln deutlich die Wachstumsfelder des Internets wieder. Denn vor allem die Bereiche Entertainment, Selbstinszenierung, Socializing und Kommunikation werden sich überdurchschnittlich stark entwickeln."