Prognose

ITK-Branche enttäuscht die Erwartungen

BITKOM-Präsident Scheer: "Da gibt es nichts schönzureden"
Von ddp / Björn Brodersen

Der deutsche Markt für Informationstechnik, Telekommunikation und digitale Unterhaltungselektronik (ITK) wird in diesem Jahr nach Schätzungen des Branchenverbandes BITKOM weniger stark wachsen als bislang angenommen. Statt mit einem Umsatzzuwachs von 2,0 Prozent werde nun lediglich noch mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 147,8 Milliarden Euro gerechnet, wie der Verband heute in Berlin mitteilte. "Das ist natürlich nicht das, was wir erwartet haben - da gibt es nichts schönzureden", sagte Verbandpräsident August-Wilhelm Scheer. Für 2008 geht der Verband von einem Umsatzanstieg um 1,6 Prozent auf 150,2 Milliarden Euro aus.

Die Branche entwickle sich in diesem Jahr sehr unterschiedlich, hieß es weiter. Beim Umsatz mit digitaler Unterhaltungselektronik, wie Flachbildfernsehern, Digitalkameras und MP3-Playern, werde ein Umsatzzuwachs um 6,7 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro erwartet. Die Erlöse bei der Informationstechnik, also Computern und Software, sollten um 3,5 Prozent auf 72,5 Milliarden Euro zulegen. Im Telekommunikationsbereich, dem Markt mit Festnetz- und Mobilfunk-Telefonieprodukten, werde hingegen mit einem Rückgang um 1,8 Prozent auf 64,8 Milliarden Euro gerechnet. Grund seien die stark sinkenden Preise in diesem Bereich.

Der Branchenverband beklagte zudem einen Mangel an Fachkräften. Bundesweit gebe es rund 40 000 offene Stellen für IT-Fachleute. Gesucht würden vor allem Software-Entwickler, IT-Berater und Projektmanager.