Handy-TV

Telekom will im Schweizer Handy-TV-Markt mitmischen

T-Systems bewirbt sich über Schweizer Partner für DVB-H-Netzbetrieb
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Die Deutsche Telekom will über ihre Tochter T-Systems Media & Broadcast [Link entfernt] auf dem Schweizer Handy-TV-Markt mitmischen. Über den Schweizer Partner Mobile-TV-Schweiz AG wurde ein entsprechendes Gesuch um eine Konzession eingereicht. Ende September entscheidet das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), ob der Riese mit dem Magenta-T den Senderbetrieb des DVB-H-Projektes in der Schweiz übernehmen kann. Einziger Mitbewerber ist die Swisscom.

"T-Systems kennt sich technisch aus, hat kommerzielle Erfolge mit Handy-TV, und überdies haben wir ausgereifte Ideen für die Inhalte, die wir auf das Handy-TV bringen wollen", sagte Mobile TV-Schweiz-Chef Bruno Bucher dem Klein Report. Konkret habe er im Sinn, 16 öffentlich-rechtliche und konzessionierte private Regionalsender sowie 10 weitere Fernsehsender auszustrahlen. Ein besonderes Angebot sollen dabei Musikangebote spielen, die man auf dem Mobiltelefon nicht nur hören und als Videoclips anschauen, sondern zugleich auch kaufen könne. Dieses Angebot wolle er zusammen mit Shopping, Spielen und Werbung als "Plan B" jedenfalls realisieren, auch wenn er die angestrebte DVB-H-Konzession nicht erhalten sollte, hieß es: Es sei "wahrscheinlich, dass wir bis zum 31. Mai 2008 mit oder ohne Konzession ein beachtliches neues inhaltliches Angebot an die Mobiltelefonbesitzer machen können." Auch wenn die Swisscom Broadcast als Buchers Konkurrentin für die vom Bakom ausgeschriebene Konzession erfolgreich sein sollte, würde er deshalb nicht aufgeben und dieser Firma seine Programme anbieten."Das halte ich für absolut möglich, es wird spannend", sagte er.

Start zur Euro 08 zugesichert

Parallel zu diesen Aussagen habe Buchers Partnerin, die deutsche Telekom-Tochter T-Systems Media & Broadcast GmbH, in einem mehrseitigen Brief an das Bakom unterstrichen, dass die Mobile-TV-Schweiz AG ihrer im Konzessionsgesuch niedergelegten Verpflichtung zur Aufnahme des Netzbetriebs rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft 2008 "mit unserer Unterstützung uneingeschränkt nachkommen" werde, berichtet der "Klein Report" weiter. Zum Beleg verweise T-Systems auf Kontakte zu den Mobilfunkunternehmen Sunrise und Orange, die allerdings auch bei der Swisscom mitmachen würden, wenn diese den Zuschlag erhalten sollte, hieß es. Zudem gebe es Gespräche mit der öffentlich-rechtlichen Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, die der T-Systems "positiv gegenüber" stehe, sowie zu einer Firma mit Erfahrung im Aufbau von Funknetzen in der Schweiz.

Zweistelliger Millionenbetrag

Laut Berthold Heil von T-Systems wolle sein Unternehmen "einen zweistelligen Millionenbetrag im unteren Drittel in das aufzubauende Schweizer DVB-H-Netz stecken", wie er gegenüber dem Klein Report sagte. Damit sollen bis Mai 2008, also rechtzeitig zu Beginn der Fussball-Europameisterschaft und den Olympischen Sommerspielen ein Drittel der Bevölkerung in den Grossräumen Basel, Bern, Genf und Zürich (bis Rapperswil, Baden und Winterthur) erreicht werden. Bis 2012 sollen es 55 Prozent der Bevölkerung in weiteren Regionen (Chur, Fribourg, Lausanne, Lugano, Luzern, St. Gallen, Solothurn und Thun) sein.