Studie

Jugendliche von heute sind "professionelle Multitasker"

Studie zur Mediennutzung: Fernsehen bleibt vor dem PC das "Medium Nummer Eins"
Von Christian Horn

MTV Networks [Link entfernt] und Microsoft Digital Advertising Solution haben die nach eigenen Angaben weltweit bisher größte Studie zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt durchgeführt und kommen dabei zu interessanten Ergebnissen: So räumt die Studie unter anderem mit der inzwischen verbreiteten Ansicht auf, für die modernen Jugendlichen sei die TV-Nutzung weniger wichtig. Das Gegenteil sei der Fall, so die Studie, auch für die Jugendlichen von heute sei das Fernsehen vor dem PC das "Medium Nummer Eins".

Das Fernsehen bleibt zwar die Nummer Eins, die neuen Kommunikations-, Informations- und Unterhaltungstechnologien wie Internet, Instant Messaging, E-Mail, Social Networking, mobile Telefonie und SMS werden jedoch ergänzend ausgiebig genutzt. Dabei zeigen sich die Jugendlichen von heute als "professionelle Multitasker", die "sehr fähig im Filtern verschiedener Informationen und Kanäle" sind und bei denen die gleichzeitige Nutzung mehrerer Medien der Normalzustand ist.

Die zentralen Interessen haben sich wenig verändert

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Jugendlichen von heute sind keine "Technik-Nerds": So nutzen die Jugendlichen die verschiedenen modernen Kommunikationsmöglichkeiten zwar ausgiebig, sind dabei aber keine Technik-Freaks mit ausgesprochenem Technik-Interesse, sondern sie nutzen die neuen Technologien gezielt zur Kommunikation.

Gleichzeitig haben sich die Interessen der Jugendlichen wenig verändert - Themen wie Musik, Lifestyle, Sport, Freundeskreis und Selbstverwirklichung bleiben die zentralen Interessen: "Die Jugendlichen lieben nicht die neuen Technologien selbst. Sie genießen es aber, deren Möglichkeiten zur Kommunikation, Selbstdarstellung und Unterhaltung anwenden zu können."

Auch bei der tradierten Kommunikation und Jugendkultur hat sich die durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten nicht viel geändert, so die Studie weiter. Die neue Technik werde vielmehr eingesetzt um das Kommunikationsspektrum zu ergänzen und ersetze dabei aber keineswegs die persönliche "Face-to-Face-Interaktion".

Vernetzung und schnelle Verbreitung von Inhalten

Die Studie konstatiert weiter eine enge Vernetzung der Jugendlichen über das Internet und Mobiltelefone, wobei sich die Verbreitung der unterschiedlichsten Inhalte beschleunigt und gleichzeitig stark zunimmt.

"Kommunikationstools wie der Instant Messenger und Social Networking Sites ermöglichen Jugendlichen ständigen Kontakt zu einem oder mehreren Freunden. Sie sind inzwischen total vernetzt und verbreiten innerhalb von kürzester Zeit ihre Lieblings-Inhalte an ihren Freundeskreis. Der Grad der gegenseitigen Beeinflussung steigt enorm", erläutert Markus Frank, Director Sales & Trade Marketing Microsoft Digital Advertising Solutions Deutschland. Jedoch auch hier bleibe der prägende Einfluss der Fernseh-Inhalte bestehen, der durch andere digitale Medien eher ergänzt als verdrängt werden.

Für die Studie wurden 18 000 Jugendliche in weltweit 16 Ländern befragt, die Zugang zu Internet, Mobiltelefon und mindestens zwei weiteren elektronischen Medien haben.