Musik-Abo

Universal plant offenbar Abo-Dienst für Online-Musik

Handy- und Mobilfunk-Firmen sollen Nutzungskosten übernehmen
Von Christian Horn

Einem Bericht von Business Week zufolge plant Universal Music in Kooperation mit anderen Musik-Unternehmen, einen "TotalMusic" genannten Abo-Service für Online-Musik aufzubauen. Wie Business Week berichtet, habe Universal bereits Sony BMG Music als potenziellen Partner gewinnen können und sei in Gesprächen mit Warner Music. Diese drei Major-Labels zusammen kontrollieren etwa 75 Prozent der in den USA verkauften Musik. Universal kommentierte diesen Bericht nicht.

Business Week zufolge hat Universal für TotalMusic ein überraschendes Geschäftsmodell angedacht: Demnach sollen Hersteller von Handys und MP3-Playern oder Mobilfunk-Betreiber eine monatliche Pauschale von etwa 5 US-Dollar (3,52 Euro) an die Musik-Anbieter abführen und könnten im Gegenzug ihren Kunden Geräte mit einer inklusiven Musik-Flatrate anbieten. Dadurch könnte die Musik-Industrie ihre eingebrochenen Umsätze sanieren und die Hersteller ihrerseits mehr Geräte verkaufen.

Die entscheidende Frage dabei sei, ob die Hersteller diese Abgabe für sie rentabel in die Kalkulation der Gerätepreise einbringen können. In einem von Industrie-Insidern entwickelten Szenario wird ein Aufpreis pro Gerät von 90 US-Dollar (etwa 63,50 Euro) genannt. Diese Rechnung setzt voraus, dass die Nutzer sich nach etwa 18 Monaten ein neues Musik-Handy oder einen neuen MP3-Player zulegen. Business Week gibt zu bedenken, dass Universal bei seinen Verhandlungen zu Microsofts Musikplayer Zune ein vergleichbarer Deal gelungen sei und Universal an den Verkaufserlösen des Zune beteiligt wird.