lukrativ

Google: Erstmal über eine Milliarde Dollar Gewinn in einem Quartal

Größter Teil der Umsätze mit Werbeeinnahmen
Von dpa / Ralf Trautmann

Google ist mit immer höheren Milliardengewinnen nicht nur im Internet-Suchgeschäft und der damit verbundenen lukrativen Online-Werbung, sondern auch an der Wall Street auf der Überholspur. Der weltgrößte Suchmaschinen-Betreiber und Online-Werbekönig verdiente im dritten Quartal 2007 erstmals mehr als eine Milliarde Dollar.

Google erhöhte den Gewinn gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 46 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie legte auf 3,38 Dollar gegenüber 2,36 Dollar im Vorjahr zu, teilte Google mit Sitz in Mountain View (Kalifornien) am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Der Umsatz stieg um 57 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar. Google steigerte den Neunmonatsumsatz von 7,4 Milliarden auf 11,8 Milliarden Dollar und den Gewinn der ersten drei Quartale von 2,0 Milliarden auf 3,0 Milliarden Dollar oder 9,50 Dollar je Aktie gegenüber 6,64 Dollar im Vorjahr.

Die Wall Street belohnte dies mit einem nachbörslichen Anstieg der Google-Aktien um 3,88 Dollar auf 643,50 Dollar. Die Google-Aktien sind damit innerhalb von Jahresfrist um 53 Prozent gestiegen. Ihr Einstandspreis beim Börsengang vor drei Jahren: 85 Dollar.

Damit haben die Google-Aktien jetzt einen Gesamtwert von mehr als 200 Milliarden Dollar. Google hat inzwischen alle Technologie- und Internetwerte mit Ausnahme von Microsoft mit einem Börsenwert von 293 Milliarden Dollar überholt. Die Google-Aktien sind insgesamt mehr wert als die des Netzwerkausrüsters Cisco Systems mit 199 Milliarden Dollar, des Chip-Riesen Intel mit 158 Milliarden Dollar und der Computer-Branchenführer IBM mit 156 Milliarden Dollar und Hewlett-Packard mit 137 Milliarden Dollar. Der Online-Hauptkonkurrent Yahoo! ist mit einem Börsenwert von knapp 40 Milliarden Dollar weit abgeschlagen. Das gilt auch für die Internet-Auktionsfirma eBay mit 52 Milliarden Dollar und den weltgrößten Online-Einzelhändler Amazon.com mit 37 Milliarden Dollar.

48 Prozent des Konzernumsatzes im Ausland

Google macht den größten Teil seiner Umsätze mit Werbeeinnahmen. Sie resultieren aus Anzeigen, die die Suchergebnisse bei Google begleiten. Die Gesellschaft liegt bei den Online-Suchen und -Werbeeinkünften weit vor den Hauptkonkurrenten Yahoo! und MSN von Microsoft.

Google verbuchte mit seinen eigenen Web-Seiten im dritten Quartal Umsätze von 2,7 Milliarden Dollar. Das waren 68 Prozent mehr als im dritten Quartal 2006. Auf den Web-Seiten der Werbepartner betrugen die Einnahmen rund 1,5 Milliarden Dollar oder 40 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresabschnitt.

Konzernchef Eric Schmidt zeigte sich angesichts "des eindrucksvollen Wachstums" in allen Geschäftsbereichen hocherfreut. Google verbuchte bereits zwei Milliarden Dollar oder 48 Prozent des Konzernumsatzes im Ausland. Der höhere Anteil des internationalen Geschäfts zeigt klar, dass Google außerhalb der USA erheblich stärker zulegt als im heimischen Markt. Dieser Trend dürfte sich nach Ansicht von Internet-Fachleuten weiter beschleunigen.

Google ist mit dem anstehenden Kauf der Online-Werbefirma DoubleClick für 3,1 Milliarden Dollar, verstärkter Online-Werbung auf Handys, gerade angelaufener Werbung auf seiner populären Video-Site YouTube und anderen Vorstößen an vielen Fronten auf Vormarsch.

Für die beiden jeweils 34 Jahre alten Firmengründer Larry Page und Sergey Brin sowie für Google-Konzernchef Eric Schmidt bedeutet der Aktien-Höhenflug einen Milliardensegen. Page und Brin liegen in Liste der 400 reichsten Amerikaner des US-Wirtschaftsmagazins Forbes mit jeweils 18,5 Milliarden Dollar Vermögen gemeinsam auf Platz fünf. Schmidt belegte mit einem Vermögen von 6,5 Milliarden Dollar Platz 48. Das sind allerdings längst überholte Werte, denn der starke Kursanstieg der vergangenen Wochen hat den drei Google-Hauptakteuren weitere Milliarden beschert.