Geld

Bei Online-Krediten auf Sicherheiten achten

Verbraucherschützer kritisieren mangelnde Transparenz mancher Angebote
Von dpa / Björn Brodersen

eLolly [Link entfernt] mit Sitz in Brunnen (Schweiz) zum Beispiel hat seine Seite im September ausgeweitet und wirbt mit mehr Sicherheit für den Verbraucher. Neben Konsumentenkrediten gibt es jetzt auch Immobilienangebote und Start-up-Finanzierung. Stefanie Laag von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ist skeptisch: "Das Angebot hat sich den Anschein von mehr Transparenz gegeben. Aber es ist weiter so, dass man sich registrieren muss, bevor man tiefer gehende Informationen über die Angebote bekommt."

Die Gebühr für die Registrierung sei sogar noch erhöht worden. Fällig werden jetzt 19,50 Euro - vorher waren es 9,50 Euro -, um ein Angebot einzustellen. Das gilt sowohl für Kreditgeber als auch für Kreditnehmer - unabhängig davon, ob es tatsächlich zu einem Kreditvertrag kommt. Eine einmalige Registrierungsgebühr in Höhe von 9,50 Euro - allerdings nur für Kreditnehmer - ist bei auxmoney.com aus Hilden bei Düsseldorf fällig. Weitere Kosten fallen an, wenn die Kunden "Zertifizierungen" anfordern: Damit können Kreditnehmer ihre Zahlungsfähigkeit durch die Portalbetreiber prüfen lassen und so ihre Chancen auf einen Kredit erhöhen.

Kredite ohne Schufa-Auskunft

Auf der Website werben die Betreiber damit, dass Verbraucher auch ohne Schufa-Auskunft einen Kredit bekommen können. Stefanie Laag allerdings warnt grundsätzlich davor, überhaupt einen Kredit aufzunehmen, wenn man von Banken wegen fehlender Kreditwürdigkeit eine Absage bekommen hat. Bei smava.de aus Berlin verfolgen die Betreiber ein anderes Konzept: Hier ist eine Bank zwischengeschaltet. Und der Nutzer zahlt erst dann eine Provision, wenn es tatsächlich zu einem Kreditvertrag kommt, erläutert Alexander Artopé, einer der Gründer. Dabei werde auch die Kreditwürdigkeit geprüft, indem die Kreditsuchenden in Risikoklassen eingeteilt werden - je nach ihrer Bewertung bei der Schufa.

Innerhalb dieser Risikogruppe findet dann eine Ausgleichszahlung statt, wenn ein Mitglied seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Das Geld wird von einem Inkasso-Unternehmen bei dem säumigen Zahler eingetrieben. "Der Kreditnehmer kann sich darauf verlassen, dass das Geld tatsächlich gezahlt wird", verspricht Artopé. Dieses Konzept kommt bei den Verbraucherschützern besser an als das der Konkurrenz.

Schwierigkeiten mit der Finanzdienstleistungsaufsicht

Schwierigkeiten könnten Geldgeber und Kreditsuchende grundsätzlich aber auch von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn bekommen. Jedenfalls dann, wenn sie öfter Geld verleihen. Wer "auf Dauer angelegt" und mit "Gewinnerzielungsabsicht" Geld verleiht oder leiht, könnte ein erlaubnispflichtiges Bankgeschäft nach dem Kreditwesengesetz betreiben. Dies kann nach Angaben von BaFin-Sprecher Ben Fischer bereits der Fall sein, wenn man "mehr als nur einmal" einen Kreditvertrag über das Internet abschließt.