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Experte: Auf dem Land bald verstärkt kabellose Internet-Telefonie

Investitionen in kabelgebundene letzte Meile weder technisch noch wirtschaftlich lohnenswert
Von dpa /

Auf dem Land wird aus Expertensicht künftig weniger über Telefonkabel, sondern mehr kabellos telefoniert. "Ein Sender in einer Straße bedient viele Haushalte kabellos. Das ist die zukünftige Technologie für den ländlichen Bereich", sagte Tadeus Uhl vom Institut für Kommunikationstechnologie der Fachhochschule Flensburg in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. WIMAX, so der Name des neuen Standards, biete ausreichende Bandbreiten für so genannte Triple-Play- Dienste, also für Telefonie, Internet und Fernsehen. In Großstädten dagegen werde der Ausbau von Glasfaserkabeln vorangetrieben, betonte der Wissenschaftler.

"Das Problem auf dem Land ist die letzte Meile", sagte Uhl. Die derzeitigen Kupfer-Telefonleitungen zu den Häusern seien zu langsam für die mittlerweile nötigen Übertragungsgeschwindigkeiten. Deshalb gebe es derzeit noch Qualitätsprobleme wegen Verzögerungen bei Telefonie und Fernsehsendungen. Künftig werde es aber wohl kaum neue, schnellere Leitungen zu den Häusern geben, sondern immer mehr Sender in der Nähe, die die Häuser kabellos versorgen. Dies verringere die Kosten der Modernisierung der vorhandenen Infrastruktur.

Voice-over-IP, wie zum Beispiel Internet-Telefonie, oder IP-TV (Fernsehen über das Internet) hätten sich in den vergangenen zehn Jahren rasant entwickelt, erklärte Uhl. Er sagte, es gelte als sicher, dass es in 15 Jahren nur noch eine Dose für alle Dienste gebe - Telefon, Internet und Fernsehen. Dies werde dann über eine internetbasierte, so genannte IP-Plattform laufen. Dies sei leistungsfähiger und vor allem kostengünstiger als die heute einzeln angebotenen Dienste wie Telefonie, Internet, Radio und Fernsehen.