Discount

simply: Wenn der Discount-Tarif etwas komplizierter sein darf

Kunden können sich monatlich neue Minuten- und SMS-Pakete zusammenstellen
Von

simply bietet ab sofort einen neuen Discount-Tarif im T-Mobile-Netz an. Das Modell nennt sich simply freestyle und der Discounter wirbt mit Minuten- und SMS-Preisen von unter 10 Cent in monatlich frei wählbaren Paketen. Gegenüber dem herkömmlichen simply-Prepaid-Tarif sollen die Kunden bis zu 70 Prozent der Kosten sparen können und es fallen weder Grundgebühren, noch Mindestvertragslaufzeiten an.

Der Tarif kann zwar in der Tat individuell festgelegt und bei Bedarf monatlich neu bestimmt werden. Allerdings ist das Angebot nicht sehr transparent, weil man sich seine genauen Minutenpreise anhand der gewählten Anzahl an Gesprächsminuten und SMS selbst errechnen muss, wie der Tarifrechner auf der simply-Homepage [Link entfernt] zeigt. Immerhin bekommt man aber die Ersparnis gegenüber dem simply-Prepaid-Tarif und auch einigen Tarifen verschiedener Mitbewerber angezeigt.

Je nach Paket rechnerische Minutenpreise von unter 10 Cent

simply-freestyle-Kunden, die ein 100-Minuten-Paket für Gespräche in alle Netze buchen, zahlen für dieses 9,82 Euro. Der Minutenpreis liegt somit bei 9,82 Cent. 200 Minuten werden im Paket für 19,76 Euro angeboten, so dass der Minutenpreis rein rechnerisch bei 9,88 Cent liegt. 100 simply-interne Minuten kosten im Paket 3,04 Euro, so dass die Minute rechnerisch 3,04 Cent kostet.

Für zehn SMS in alle Netze würde man 98 Cent zahlen, so dass der Stückpreis 9,8 Cent beträgt. Entscheidet man sich für 100 SMS, so kostet das Paket 9,76 Euro und jede Kurzmitteilung somit 9,76 Cent.

Naturgemäß lassen sich Inklusivminuten für interne Gespräche, Anrufe in alle Netze und SMS-Mitteilungen in den individuellen Paketen auch kombinieren. Allerdings profitieren die Kunden von den beworbenen Preisvorteilen in vollem Umfang nur dann, wenn sie ihr gewähltes Paket in vollem Umfang ausnutzen. Wer weniger telefoniert oder simst, verschenkt die restlichen Inklusivminuten und Inklusiv-SMS, da diese nicht in den nächsten Monat mitgenommen werden können.

Wer über das gewählte Paket hinaus telefoniert und SMS versendet, zahlt dann wieder die regulären Minutenpreise von 4 Cent für Gespräche zu anderen simply-Kunden bzw. 14 Cent für Anrufe in alle anderen Netze. Die SMS kostet dann ebenfalls 14 Cent.

Pakete müssen monatlich neu zusammengestellt und gebucht werden

Ebenfalls die vollen regulären Preise zahlen Kunden, die es versäumen, ein Paket für den nächsten Abrechnungszeitraum auszuwählen. Das jeweils zusammengestellte Paket gilt nur für den nächstmöglichen Abrechnungszeitraum. Es verlängert sich nicht und wird automatisch deaktiviert, so dass sich die Kunden jeden Monat ein neues Paket aussuchen und dieses buchen müssen. Immerhin will der Discounter die Kunden fünf Tage vor Ablauf des aktuellen Pakets darüber informieren, dass es an der Zeit wäre, den Tarif für den kommenden Monat festzulegen.

Das Starterpaket für simply freestyle kostet 9,95 Euro. Dieser Betrag wird voll auf das erste selbst zusammengestellte Monatspaket angerechnet. Abzuwarten bleibt, inwieweit sich ein solches Tarifkonzept auf dem Markt behaupten kann. Mit Discountern wie Fonic, BILDmobil, simyo und Blau sind Minuten- und SMS-Preise um 10 Cent auch ohne Paketzwang möglich. Dabei bietet zumindest BILDmobil ebenfalls die von simply beworbene "D-Netz-Qualität".

Vorteil bei simply gegenüber den genannten Konkurrenten sind die günstigeren Preise für netzinterne Anrufe. Dafür können die Kunden der Mitbewerber ihre Mailbox kostenlos abfragen, während dafür bei simply sogar der netzexterne Preis abgerechnet wird.