Schädling

Sturm-Wurm kann jeden zum Spam-Versender machen

Infizierter Test-Rechner verschickt bis zu 28 000 Spam-Mails pro Tag
Von Christian Horn

Anfang des Jahres wütete der Orkan "Kyrill" und da kurz danach ein agressiver Internet-Wurm auftauchte, wurde dieser von Sicherheits-Experten scherzhaft Sturm-Wurm getauft. Wie die Zeitschrift Computerbild in ihrer am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, ist die Aktivität des Sturm-Wurms bislang ungebrochen und bringt jeden PC-Nutzer in die Gefahr, ungewollt zum "Spam-Täter" zu werden.

Die Zeitschrift hat die Arbeitsweise des Schädlings untersucht. Er infizierte einen Test-Rechner mit der Zhelatin-Variante des Wurms und beobachtete anschließend dessen Verhalten. Wie aus einem Vorabbericht von Computerbild hervorgeht, verschickte der infizierte PC für den Nutzer unsichtbar bis zu 28 000 Spam-Mails pro Tag und kommunizierte zudem mit anderen PCs im Sturm-Wurm-Botnetz.

Wurm ist intelligent programmiert und kann flexibel eingesetzt werden

Laut Computerbild rätseln Sicherheitsexperten noch wie groß das von Internet-Kriminellen gesteuerte Netzwerk tatsächlich ist. Die Schätzungen reichen von fünf bis zu 50 Millionen infizierten Rechnern. Der Sturm-Wurm sei bislang zwar nur durch den Versand von Spam-Mails aufgefallen. Der Wurm sei jedoch so intelligent programmiert, dass er von den kriminellen Hinterleuten auch flexibel eingesetzt werden könne. So könne die geballte Rechenkraft des ferngesteuerten Sturm-Netzwerkes zum Angriff auf Firmen-Websites eingesetzt werden, die dann unter dem Ansturm zusammenbrechen. Bestimmte Varianten des Wurm seien auch in der Lage, Anti-Viren-Programme außer Gefecht zu setzen.

Ganz schutzlos seien die Anwender der "Sturm-Front" jedoch nicht ausgeliefert. Gute Antiviren-Programme, wie beispielweise von Kaspersky, könnten alle aktuellen Varianten des Schädlings zuverlässig erkennen und entfernen.