Telco-Trend

Erfolgsgeschichte von DSL geht weiter

Probleme für Provider durch niedrige Margen und rückläufige Profite
Von Christian Horn

Die Nachfrage nach höherer Bandbreite steigt kontinuierlich: Telekommunikations-Unternehmen in Deutschland versprechen sich deshalb vom Geschäft mit Breitband-Datenübertragungen weiterhin hohe Erträge, dies berichtet die Telco-Trend-Studie der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting. DSL wird dabei von sieben von zehn Telekom-Entscheidern als wichtigste Übertragungstechnologie eingeschätzt.

Im Vorjahr hatten noch neun von zehn Telekom-Entscheidern DSL als wichtigste Technolgie eingeschätzt, Steria Mummert zufolge sei die "Erfolgsgeschichte DSL" aber dennoch ungebrochen. Auch im Mobilfunkbereich setzen die Anbieter verstärkt auf Breitband-Angebote. Die Breitband-Übertragung mit UMTS wird von 40 Prozent der befragten Entscheider als bedeutende Technologie eingeschätzt.

DSL ist zur unverzichtbaren Datenübertragungs-Technologie geworden

Nach Angaben von Steria Mummert gab es im Mai 2007 weltweit 200 Millionen DSL-Kunden und in Deutschland soll die Zahl der DSL-Nutzer bis Ende des Jahres auf 18 Millionen steigen. DSL sei damit zur unverzichtbaren Datenübertragungs-Technologie geworden. Allein die Betriebsystem-Updates, die pro Jahr eine Grösse von mehreren hundert Megabytes erreichen, ließen sich mit schmalbandigen Anschlüssen nicht mehr bewältigen.

Gleichzeitig unterstütze DSL die Nutzung breitbandiger Multimedia- Dienste wie IPTV oder Web-2.0-Diensten wie YouTube, die in den kommenden Jahren verstärkte Verbreitung finden und voraussichtlich die Nachfrage nach höhere Bandbreite weiter in die Höhe treiben werden. Steria Mummert schätzt, dass in den kommenden fünf Jahren mehr als zwei Millionen deutsche Haushalte IPTV nutzen werden. Die YouTube-Plattform mit ihren Online-Videos sei bereits für zehn Prozent des gesamten Internet-Datenverkehrs verantwortlich.

Rückläufige Profite durch ruinösen Preiswettbewerb

Die DSL-Anbieter, besonders bei den Angeboten reiner DSL-Anschlüsse, seien allerdings durch den inzwischen "ruinösen Preiswettbewerb" mit dem Problem niedriger Margen und somit rückläufiger Profite konfrontiert. Viele Telekom-Unternehmen gingen deshalb dazu über, mit zusätzlichen Angeboten und Diensten, wie medialen Inhalten und Unterhaltungsservices, sich von der Konkurrenz abzusetzen.