einheitlich?

Deutschland will Norm für Handy-TV dem Markt überlassen

EU-Regierungen einigen sich auf Förderung von DVB-H
Von AFP / Ralf Trautmann

Anders als die meisten EU-Staaten will Deutschland noch keine einheitliche europäische Norm für die Fernsehübertragung auf Handys. In einer von den EU-Regierungen heute in Brüssel verabschiedeten Erklärung setzte sich die Bundesregierung mit dafür ein, dass die bereits weit verbreitete DVB-H-Norm zunächst kein verpflichtender Standard in Europa wird. Deutschland wolle wie Großbritannien und die Niederlande den Marktkräften noch mehr Zeit geben, damit sich entweder DVB-H oder die konkurrierende Norm DMB von selber durchsetzen könne, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Bernd Pfaffenbach. Verordnet werden solle dies nicht.

In der vom Ministerrat verabschiedeten Erklärung wird DVB-H allerdings bereits klar favorisiert. Dieser Standard habe das Potenzial, zu der am stärksten vom Markt unterstützten Norm für das mobile Fernsehen zu werden, heißt es in dem Text. Die Technologie soll daher mit einer Aufnahme in die Liste der EU-Standards von den Mitgliedstaaten ausdrücklich gefördert werden, noch bevor sie für verbindlich erklärt wird. Die EU-Kommission, die sich seit langem für DVB-H stark macht, drängt die Mitgliedstaaten auf eine verbindliche Vorgabe. Zum Durchbruch des mobilen TV könnte es nach Einschätzung der Behörde im kommenden Jahr kommen, wenn Fußball-EM und Olympische Sommerspiele anstehen.