zukunftsträchtig?

Nur ein Drittel aller Schüler arbeitet im Unterricht mit Computer

Viele Schüler erlernen PC-Kenntnisse in der Freizeit
Von mit Material von dpa und AFP

Nur ein Drittel der Schüler in Deutschland arbeitet im Unterricht regelmäßig mit einem Computer. Das ergab eine am Sonntag in Berlin veröffentlichte repräsentative Forsa-Umfrage. Die Studie wurde im Auftrag der von Microsoft-Begründer Bill Gates ins Leben gerufenen Initiative IT-Fitness erstellt. Für die Studie wurden im vergangenen Monat 1 001 repräsentativ ausgewählte Schüler und Schülerinnen zwischen 14 und 20 Jahren in Deutschland befragt.

Danach kommen 28 Prozent der Schüler in Deutschland nach eigenen Angaben im Unterricht gar nicht mit einem Computer in Berührung. Und weitere 36 Prozent nutzen einen Rechner weniger als zwei Schulstunden pro Woche. Besonders hoch ist der Anteil der Gymnasien (31 Prozent), Realschulen (34 Prozent) und Gesamtschulen (29 Prozent), an denen laut Schülerangaben überhaupt kein Computer-Unterricht stattfindet, während nur 13 Prozent der Berufs- und neun Prozent der Hauptschüler erklärten, in ihren Lehranstalten gebe es keine Computerkunde.

Ost-Bundesländer führend

Besonders häufig wird der Computer demnach in den neuen Bundesländern im Unterricht eingesetzt. In Sachsen sagten 49 Prozent der befragten Schüler, dass der Rechner mehr als zwei Stunden pro Woche zum Einsatz komme, in Mecklenburg-Vorpommern 45 Prozent. Auf dem dritten Rang landet Hamburg mit 41 Prozent. Auf den letzten drei Plätzen aller 16 Bundesländer liegen Bayern mit 29 Prozent, das Saarland mit 25 Prozent und Bremen mit 24 Prozent.

Während die Rechner im Informatikunterricht erwartungsgemäß recht häufig zum Einsatz kommen (68 Prozent), werden PCs in anderen Fächern wie Wirtschaft (20 Prozent), Physik (19 Prozent) oder Mathematik (18 Prozent) deutlich seltener verwendet. Noch seltener würden neue Medien im Sprachunterricht eingesetzt. Nach Ansicht der Schüler benötigen ihre Lehrer Nachhilfe im Umgang mit Computer und Internet: Nur ein Drittel der Lehrer verfüge über sehr gute oder gute IT- Kenntnisse.

Besonders häufig wird der Computer demnach in den neuen Bundesländern im Unterricht eingesetzt. In Sachsen sagten 49 Prozent der befragten Schüler, dass der Rechner mehr als zwei Stunden pro Woche zum Einsatz komme, in Mecklenburg-Vorpommern 45 Prozent. Auf dem dritten Rang landet Hamburg mit 41 Prozent. Auf den letzten drei Plätzen aller 16 Bundesländer liegen Bayern mit 29 Prozent, das Saarland mit 25 Prozent und Bremen mit 24 Prozent.

Schüler bemängeln die Computer-Kompetenz der Lehrer

68 Prozent der Schüler beurteilen die Computer-Kompetenz der Lehrer dagegen als "nicht gut". Junge Lehrer schneiden allerdings besser ab. 66 Prozent der Pädagogen zwischen 25 und 40  Jahren erhalten gute Noten für ihre Leistung am Computer. Bei den Lehrern zwischen 40 und 50 Jahren sind es nur noch 25 Prozent, bei Über-50-Jährigen sogar nur drei Prozent.

Der geringe Einsatz der Rechner im Unterricht stehe im Widerspruch zur Bedeutung, die die Schüler den Computerkenntnissen einräumen. 87 Prozent der Befragten glauben, dass IT-Kenntnisse für ihre berufliche Zukunft wichtig oder sogar sehr wichtig sein werden.

Die Umfrage zeige auch, dass sich die Schüler vor allem außerhalb der Schule mit dem Computer auseinandersetzen und daraus ihr IT-Wissen beziehen: 58 Prozent der Schüler gaben an, dass sie sich ihre Computerkenntnisse selbst beigebracht haben. Jeweils ein Drittel meint, der Umgang mit dem PC sei ihnen vor allem von ihren Freunden (35 Prozent) und Eltern (34 Prozent) gezeigt worden. Ein weiteres Drittel gab an, ihre Lehrer (32 Prozent) hätten ihnen ihre Computerkenntnisse vermittelt.

Verständlich, dass nicht nur Microsoft fordert, der IT-Ausbildung unter anderem im Lehrerzimmer beginnen müsse. "Wir müssen Schulen und insbesondere Lehrer dabei unterstützen, den Computer sinnvoll im Unterricht einzusetzen. Das darf weder an mangelnder Ausstattung von Klassenzimmern noch an nicht ausreichender Aus- und Fortbildung der Lehrer scheitern. Deshalb stellt die Initiative IT-Fitness Schulen unter anderem Unterrichtsmaterialien zur Verfügung und bietet Lehrerworkshops an", erläutert Achim Berg, Beiratsvorsitzender der Initiative IT-Fitness und Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.