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Kein Ende in Sicht: Neue Studie zur Handystrahlung

Wissenschaftler sehen erhöhtes Risiko für Ohrspeicheldrüsen-Tumore
Von Ralf Trautmann

Seit dem Aufkommen von Handys streiten Wissenschaftler über die Gefahren, die durch Handystrahlung entstehen, und seit jeher sind die Meinungen gespalten. Während zum Beispiel vor kurzem die Europäische Umweltagentur (EEA) "klare Beweise" sah, dass starke Handy-Nutzer häufiger von Hirntumoren betroffen seien, wurde dies postwendend vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit Verweis auf "klare wissenschaftliche Schwächen" in der Untersuchung angezweifelt.

Eine israelische Studie, die jetzt im American Journal of Epidemiology erschienen ist und von der Nachrichtenagentur AFP zitiert wird, sieht Handynutzer wiederum einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt: So soll das Risiko für die Entstehung von Ohrspeicheldrüsen-Tumoren bei "häufiger Handynutzung" um fast 50 Prozent erhöht sein, wobei unter häufiger Nutzung hier die Verwendung des Mobiltelefons an mehr als 22 Stunden pro Monat verstanden wird. Besondere Risikofaktoren seien zudem neben der Verwendung des Handys am immer selben Ohr oder dem Verzicht auf Freisprecheinrichtung auch die starke Nutzung in ländlichen Gebieten auf Grund der stärkeren Strahlung durch die im Schnitt größere Distanz zu den Basisstationen. Geleitet wurde die Untersuchung von Siegal Sadetzki, Krebsspezialist am Chaim Sheba Medical Center in Israel als Teil eine Projektes der World Health Organzisation (WHO). Die Untersuchung bezieht sich auf Patienten in Israel in den Jahren 2001 bis 2003.