Studie

Internet wird vor allem zum Suchen und Mailen genutzt

Deutsche laden weniger Musik als der europäische Durchschnitt
Von dpa / Anja Zimmermann

Suchen, mailen und bestellen: Das Internet wird nach einer Erhebung des europäischen Branchenverbandes der Online-Vermarkter (EIAA) vor allem für diese Aktivitäten genutzt. "Die 24 Stunden und 7 Tage in der Woche geöffnete weltweite Bibliothek" werde von 87 Prozent der europäischen Surfer zum Suchen eingesetzt, berichtet Marktforscher René Klaus Lamsfuß. Deutschland liegt hier mit 82 Prozent nur knapp unter dem europäischen Durchschnitt. Während sich hier fast drei Viertel der Bevölkerung per E-Mail verständigen, sind es europaweit 81 Prozent.

Die Kommunikation über soziale Netzwerke wie myspace oder StayFriends findet in Deutschland bei knapp einem Drittel Anklang. Beliebt ist hierzulande der Austausch auf Foren, auch Verbraucherbewertungen von Konsumartikeln stehen hoch im Kurs. Dabei liegen die Deutschen über dem europäischen Durchschnitt. Für Portale mit Preisvergleichsseiten rechnet der Verband mit starken Zuwächsen, "da sie zunehmend zum Massengeschmack werden".

Nachfrage nach Entertainment-Angeboten steigt

Weniger als in anderen Ländern wird in Deutschland das Herunterladen von Musik oder Radio via Internet genutzt. "Filme, TV oder Videoclips im Internet anzuschauen, wird sich weiter verstärken", prognostizierte der Experte. Mehr als ein Viertel schaltete sich deswegen 2007 in Deutschland ins "Web", vor einem Jahr war es erst knapp ein Zehntel. Auch für andere Entertainment-Angebote wie Spiele und Wetten sieht der Verband eine steigende Nachfrage.

In Deutschland sind 61 Prozent der Erwachsenen regelmäßig online. Als europäische Spitzenreiter werden die Niederlande knapp vor Norwegen ausgewiesen. Der Verband hat bereits eine Studie veröffentlicht, wonach gut zwei Drittel aller Deutschen an fünf bis sieben Tagen pro Woche online gingen und im Durchschnitt rund 10 Stunden pro Woche im Netz verbringen. Die 16- bis 24-jährigen verbringen mittlerweile beispielsweise mehr Zeit im Netz als vor dem Fernseher.

Die EIAA vertritt die europäischen Online-Vermarkter wie AOL, Yahoo und T-Online. Der Verband befragte repräsentativ 7 008 Menschen in zehn europäischen Ländern von Skandinavien über Großbritannien, Belgien und die Niederlande bis Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland.