Regulierung Mobilfunk

Mobilfunk-Anbieter fordern stärkere Regulierung

Insbesondere kleinere Unternehmen fühlen sich benachteiligt
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Letztes Jahr waren es noch drei Netzbetreiber, die sich zu den Mobile Challengers zusammenschlossen, inzwischen sind es sieben, die sich am Rande des Mobile World Congress in Barcelona präsentierten, und demnächst könnten es gar neun werden. Diese Anbieter, die wie E-Plus in Deutschland meist deutlich später als die etablierten Betreiber eine GSM- oder UMTS-Lizenz erhielten, kämpfen mit vergleichbaren Problemen bezüglich Frequenzausstattung, Regulierung oder Monopolverhalten der etablierten Anbieter.

So verschlechtern der späte Start und die folglich kleinere Kundenbasis die eigene Kostensituation. Da den Spätkommern zudem überwiegend höhere Frequenzen (1800 MHz statt 900 MHz) zugeteilt wurden, mussten diese auch noch ein dichteres Netz aufbauen. Inzwischen wurden den Challengern zwar auch Frequenzen im 900-MHz-Bereich zugewiesen, doch ist die Ausstattung hier zumeist niedriger als bei den Anbietern, die vom Start weg dabei waren. Insbesondere bei der absehbaren Einführung von UMTS im 900-MHz-Bereich führt dieses zu handfesten Nachteilen für die Herausforderer. Die Forderung von Herrn Thorsten Dirks, CEO von E-Plus, lautet beispielsweise, die bestehenden Frequenzzuteilungen im 900er-Band einzusammeln, und allen vier Betreibern etwa gleich große Frequenzbänder neu zuzuweisen.

Zugleich sehen sich die Challengers durchaus als Wettbewerbstreiber, die den oder die stärksten Netzbetreiber zum Teil deutlich unterbieten. Ohne den Wettbewerb durch die Herausforderer würden die Verbraucher langfristig höhere Preise bezahlen. Insofern wäre es fatal, wenn die Politik darauf setzt, dass sich die Probleme der Herausforderer dadurch lösen, dass es irgendwann keine Herausforderer mehr gibt. Übernahmen, bei denen kleine Netzbetreiber verschwanden, gab es in den letzten Jahren wiederholt. In Österreich schluckte T-Mobile tele.ring. In den Niederlanden kaufte T-Mobile Orange und KPN übernahm Telfort.

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