Mobile-TV

Neue Handy-TV-Programme von RTL und Vodafone

Spartenkanäle im Streaming-Verfahren über UMTS zu empfangen
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Der Fernsehsender RTL und der Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone haben neue Formate im Mobile-TV gestartet. Zum einen wurde der bereits bestehende RTL-Mobile-TV-Kanal um aktuelle Unterhaltungs- und Nachrichten-Formate ergänzt. Dabei sehen die Unterhaltungsformate nach Vodafone-Angaben auf dem Handy genau so aus wie im Fernsehen. Informationssendungen hingegen werden für Mobile-TV aufbereitet - zum Beispiel als 60 Sekunden-News.

Neu zu empfangen sind im via UMTS-Streaming verbreiteten Fernsehangebot von Vodafone die Spartenkanäle RTL Crime, Passion und RTL Living. Wie der Düsseldorfer Mobilfunk-Anbieter mitteilte, werden die Kanäle in hochauflösender Bildqualität auf das Handy gesendet.

Bei Passion handelt es sich um ein Joint Venture zwischen RTL Television und der UFA Film & TV Produktion. Das Programm bietet Telenovelas, Soaps und Serien aus Deutschland, Südamerika und den USA. RTL Crime garantiert nach Sender-Angaben jeden Tag 24 Stunden Nervenkitzel. Der Kanal zeigt Krimiserien, internationale Crime- und Actionhighlights sowie Dokumentationen aus der realen Welt des Verbrechens. RTL Living widmet sich den Themen Lifestyle, Wohnen, Genießen und Reisen.

UMTS-Streaming als Ersatz für DVB-H?

Ursprünglich war bei Vodafone geplant, große Teile des Mobile-TV-Angebots künftig über DVB-H zu verbreiten. Nachdem das Konsortium, dem unter anderem Vodafone angehört hatte, die hierfür erforderliche Sendelizenz nicht erhalten hat, bleibt dem Netzbetreiber derzeit nur die Möglichkeit, speziell für mobile Endgeräte entwickelte Programme weiterhin im Streaming-Verfahren über UMTS bzw. HSDPA zu verbreiten.

Langfristig könnte die UMTS-Verbreitung allerdings zu Problemen führen. Insbesondere hochauflösende TV-Übertragungen benötigen eine größere Bandbreite, so dass es zu Performance-Problemen kommen kann, wenn mehrere Nutzer innerhalb einer Funkzelle den Service oder auch andere Datendienste parallel nutzen wollen.

Auf der CeBIT in Hannover zeigte Vodafone auch Prototypen von Handys mit TV-Empfang über das in weiten Teilen Deutschlands bereits ausgebaute DVB-T-Sendernetz. Dabei werden die zur Verfügung stehenden Übertragungskapazitäten jedoch vielen Regionen bereits durch die öffentlich-rechtlichen und privaten Programmveranstalter belegt. Abzuwarten bleibt, ob die Mobilfunk-Netzbetreiber sich dennoch für die Vermarktung von DVB-T-Handys entscheiden.