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Discounter-Marken bringen o2 neue Kunden

Fonic beschert o2 ein Viertel der Neukunden im ersten Quartal
Von Anja Zimmermann mit Material von dpa

Das Telekommunikationsunternehmen o2 Deutschland hat im ersten Quartal nach eigenen Angaben rund eine halbe Million Neukunden gewonnen und seinen Umsatzrückgang gestoppt. Die gesamten Erlöse legten erstmals seit einem Jahr wieder leicht um 1,5 Prozent auf 855 Millionen Euro zu, berichtete o2-Finanzvorstand André Krause heute in München. Die Zahl der Kunden von o2-Germany stieg um 16 Prozent auf rund 13 Millionen. Damit liegt o2 aber immer noch hinter dem Rivalen E-Plus, der mehr als 15 Millionen Kunden hat und sich somit Platz drei nach den Branchenriesen T-Mobile und Vodafone sichert.

Die durchschnittliche Mobilfunknutzung ist im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 Prozent gestiegen. Im Schnitt telefonierten o2 Kunden im ersten Quartal 147 Minuten pro Monat mit ihrem Handy. Das sind 14,1 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Im durchschnittlichen Umsatz je Kunden (ARPU) spiegelt sich die intensivere Nutzung jedoch nicht wieder. Der ARPU ist gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 18 Euro gesunken. Grund dafür seien laut o2 die eigenen günstigen Tarife und die Absenkung der Terminierungsentgelte um 10 Prozent durch die Bundesnetzagentur.

Der ARPU der Postpaid-Kunden lag im ersten Quartal bei rund 30 Euro monatlich, der Prepaid-ARPU bei rund sechs Euro. Der Daten-ARPU belief sich im ersten Quartal auf rund fünf Euro und ist damit um 2,8 Prozent gesunken. Der Umsatz bei mobilen Datendiensten wie mobilem Internet und E-Mail hat dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 37,4 Prozent zugelegt. Obwohl der Umsatz mit SMS im ersten Quartal weiter sank, lag die Zahl der verschickten SMS im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent höher.

Discounter sorgt für Kundenwachstum

Während sich das Wachstum in der Zusammenarbeit mit Tchibo abschwächte, profitierte o2 deutlich von der neuen Billigmarke Fonic, die unter anderem über die Handelskette Lidl angeboten wird. Allein darüber gewann o2 im ersten Quartal rund 121 000 neue Kunden.

Seit der Markteinführung vor sieben Monate sind bei Fonic insgesamt 320 000 SIM-Karten verkauft worden. Der Prepaid-Discounter rechnet die Gesprächsminute und SMS in alle Netze mit 9 Cent ab. Die Prepaid-Karte kostet einmalig 9,95 Euro zuzüglich 10 Euro für die Erstaufladung. Je nach Aktion kann ein Startguthaben enthalten sein. Einen Mindestumsatz gibt es nicht, das Guthaben ist unbegrenzt gültig.

Deutlicher Zuwachs bei den DSL-Kunden

Auch im DSL-Markt konnte o2 Kunden gewinnen. Im ersten Quartal wurden rund 50 000 DSL-Verträge geschlossen. Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 125 000 DSL-Kunden. Telefónica Deutschland hat die Zahl der Kunden, die über die Partner United Internet, HanseNet, freenet und o2 direkt per Unbundled Local Loop (ULL) an das Telefónica-Netz angeschlossen sind, in zwölf Monaten mehr als verdreifacht. Die Zahl der abgeschlossenen Verträge stieg von 259 000 im ersten Quartal des Vorjahres auf 845 000 im ersten Quartal 2008.