Anleitung

So gehts: Die persönliche Homepage selber hosten

Eine kurze Anleitung für Einsteiger und Website-Bastler
Von Florian Höhn

Normalerweise wird die eigene Homepage auf einem Internet-Server veröffentlicht. Um diesen nutzen zu können, muss der Internetnutzer einen sogenannten Webhosting-Service in Anspruch nehmen. Hier wird für den Speicherplatz, die Übertragung der Daten auf den Server und Zusatzleistungen wie etwa eine Sicherung der gespeicherten Daten (Backup) entweder eine monatliche Gebühr fällig oder – bei kostenfreien Webhostern – es müssen Werbeeinblendungen in Kauf genommen werden. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit: Homepage-Bastler, die ein Blog, einen Online-Shop, ein Content Management System oder eine Website erst einmal ausprobieren wollen, können die Website-Daten auf ihrem eigenen Rechner zu Hause ablegen und von dort aus im Internet veröffentlichen. Diese Methode des Selber-Hostens ist zugleich grundgebühr- und werbefrei.

Ein Breitband-Anschluss mit hoher Upstream-Geschwindigkeit ist sinnvoll

Router-Konfiguration Hierfür wird nur eine Breitband-Internetverbindung und ein Web-Server, der auf dem PC installiert ist und die Anfragen, die die Besucher der Homepage stellen, verarbeiten kann, benötigt. Es kommt nicht so sehr auf die angegebene Download-Geschwindigkeit an, sondern besonders auf den Upload, also die Geschwindigkeit der Datenübertragung vom eigenen PC in das Internet. Sollte die Verbindung zu langsam sein, benötigt die Homepage unnötig lange Ladezeiten. In der Regel beträgt die maximale Upload-Geschwindigkeit bei den DSL-Anschlüssen für private Anwender 1 MBit/s.

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Inhalte der Homepage eine gewisse Größe nicht überschreiten, so dass dem Nutzer ein schnelles Laden der Seite garantiert werden kann. So sollten zum Beispiel Bilder vor der Einbindung komprimiert werden. Allgemein gilt, dass wenn schon mehr als drei Nutzer gleichzeitig erwartet werden, ein Hosting-Service von Nöten ist, da diese über eine um ein Vielfaches schnellere Internetverbindung verfügen und so auch vielen Besuchern gleichzeitig ein schnelles Laden garantieren können.

Die Sicherheit des eigenen Rechners

Beim Aufruf der Homepage wird keinerlei Werbung angezeigt im Gegensatz zu kostenlosen Hosting-Services, die durch geschaltete Anzeigen ihre Kostenfreiheit für den Nutzer gewährleisten. Zudem gibt das Selber-Hosten die Möglichkeit zu jedem Zeitpunkt direkt an der Homepage zu programmieren, Dinge zu verändern oder neue Seiten zu erstellen, die dann direkt und ohne Umstände online gehen können. Der neue Inhalt muss dann nämlich nur in einen Ordner auf dem eigenen PC kopiert und nicht hochgeladen werden. So entfällt nicht nur die Nutzung der meist umständlichen Upload-Systeme der Webhoster, sondern auch die Offline-Zeit, die unweigerlich während des Updates der Dateien eintritt. Sollte es nötig sein, so können auch große Dateien schnell und problemlos in die Homepage eingebunden und vom Nutzer heruntergeladen werden, auch wenn hierbei die Geschwindigkeit nicht die eines normalen Internet-Servers erreicht. Bei Hosting-Services ist dies mitunter aufgrund von Dateigrößenbeschränkungen nicht möglich.

Ein sehr wichtiger Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Sicherheit des PC, da auf diesen zum Teil aus dem Internet zugegriffen werden kann. Hierbei muss besonders die Web-Server Software, die benutzt wird, in Augenschein genommen werden. Ist ein Router vorhanden, der das Heimnetzwerk vor dem Eindringen aus dem Internet schützt und die Web-Server Software gut gewählt, so steht dem Selber-Hosten auch aus diesem Aspekt nichts entgegen. Bei der Software sollte man besonders darauf achten, dass diese bereits ausgereift ist und nicht nur für Entwickler empfohlen ist, da Testversionen und ‚Entwickler’-Versionen oft Lücken aufweisen, über die schädliche Software auf den PC gelangen kann. So ist das Serverpaket XAMPP sicherlich vom Funktionsumfang zu empfehlen, vom Sicherheitsaspekt für den Laien jedoch nicht unbedingt zu empfehlen. Wenn man sich auf einen http-Server beschränkt, so ist zum Beispiel auf den MiniWebServer Verlass, auf den in der folgenden Kurzanleitung eingegangen wird.

Ein Flatrate-Internetzugang ist ein Muss

Für Homepage-Bastler und Experimentierfreudige ist das Selber-Hosten eine gute Alternative. Man muss jedoch beachten, dass der eigene PC eingeschaltet, der Web-Server gestartet und eine bestehende Internetverbindung vorhanden sein müssen. Ein Flatrate-Internetzugang ist zudem ein Muss, wenn man drohende Datentraffic-Mehrkosten im Vorfeld ausschließen will. Günstige Flatrate-Tarife für DSL finden Sie auf unserer Übersichtsseite zu Einstiegsaktionen sowie über unseren DSL-Tarifrechner. Über aktuelle Flatrate-Pakete der Kabel-Internet-Anbieter können Sie sich auf einer weiteren Übersichtssseite informieren.