E-Shopping

Virtuelle Schnäppchenjagd im Ausland

Tipps zum E-Shopping innerhalb der EU, den USA und in Fernost
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Hat man ein Produkt im Ausland bestellt, und das Versandhaus ist bereit es nach Deutschland zu liefern, können die für den Versand anfallenden Kosten aus dem Schnäppchen leicht einen "teuren Brocken" machen. Deshalb sollte man unbedingt beim Preisvergleich die Versandkosten mitberücksichtigen.

Garantie und Service

Sofern eine Ersparnis ersichtlich wird und man ein Produkt kauft, sollte man nie auf eine Versandversicherung verzichten, da sonst nicht gewährleistet ist, dass man jemals die Sendung erhalten wird. Des Weiteren muss man mit Lieferzeiten von mindestens zwei Wochen rechnen, es kann aber auch bis zu einem Monat dauern. Vor allem beim Bestellen von Geschenken ist es empfehlenswert, frühzeitig zu ordern.

Eine andere Möglichkeit bieten amerikanische Logistikunternehmen wie zum Beispiel Access USA: Als Lieferadresse muss der Käufer eine von Access zur Verfügung gestellte, virtuelle Adresse angeben. Für nach eigenen Angaben "niedrige Versandkosten" wird die Ware an den Kunden verschickt. Alle Zoll-Formalitäten übernimmt das Unternehmen. Der Vorteil für den Kunden, er kann in Echtzeit mitverfolgen welchen Weg seine Ware nimmt.

Bei Bestellungen innerhalb der EU muss der Händler die gesetzlich vorgeschriebene Garantie von zwei Jahren gewährleisten. Im übrigen Ausland besteht ein Garantieanspruch z.T. nur ein Jahr lang. Aber selbst der ist nicht immer in Europa durchsetzbar, selbst wenn der Hersteller in Europa/Deutschland eine Serviceniederlassung hat. Unterschiedliche technische Standards Es gelten immer die Gesetze des jeweiligen Landes. In den USA kann es sogar von Staat zu Staat variieren. Deshalb sollte man sich vor allem bei teureren Produkten vorher beim Händler erkundigen, ob und wie ein Garantieanspruch in Deutschland durchzusetzen ist. Hinweise dazu müssen auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) aufgelistet sein. Ein Rechtsstreit wegen einer nicht erfüllten Garantieleistung im Ausland zu führen, gestaltet sich von Deutschland aus in der Regel äußerst schwierig und kostspielig.

Technische Hindernisse

Nicht alles, was günstig oder gut zu sein scheint, muss auch hier in Deutschland funktionieren. Das beste Beispiel dafür sind DVDs und die entsprechenden Wiedergabegeräte. Dabei verhindert der sogenannte Regionalcode das Abspielen von Importmedien, die zumeist deutlich günstiger sind und früher als in Deutschland erscheinen. Ähnliches gilt auch für Konsolen und dementsprechend für die jeweiligen Spiele. Auch durch die verschiedenen TV-Normen, Pal in Europa und NTSC in den USA, können Probleme mit Wiedergabegeräten oder Videokameras entstehen. Eine weitere technische Barriere stellen zudem die möglichen verschiedenen Stromanschlüsse dar. Deshalb sollte man sich erkundigen, ob für die entsprechenden Elektrogeräte auch im Lieferumfang ein Netzteil für den Betrieb in Europa enthalten ist oder es nachträglich erworben werden kann.

Beim Einkauf in Fernost ist besondere Vorsicht geboten

Viele Produkte, insbesondere Wechseldatenträger und MP3-Player mit hohen Speicherkapazitäten, sind in Fernost sehr günstig zu erwerben. Beim Einkauf aus Asien treten jedoch gehäuft Betrugsfälle auf. Die Kunden erhalten beispielsweise anstelle der gewünschten Markenware minderwertige Plagiate oder Wechseldatenträger, die über deutlich weniger Speicherkapazität verfügen, als zuvor in den entsprechenden Produktbeschreibungen versprochen wurde. Besonders dreiste Händler verkaufen manipulierte Geräte, die dem Betriebssystem ein viel größeres Speichervolumen vorgaukeln. Original oder Fälschung? Sobald die tatsächliche Speicherkapazität überschritten wird, droht allerdings der Datenverlust. Deshalb ist es stets zu empfehlen, die erworbenen Wechseldatenträger mithilfe von Formatierungstools, wie zum Beispiel dem "HP USB Disk Storage Format Tool", auf das tatsächliche Speichervolumen zu überprüfen und ggf. die Ware zu reklamieren. Nicht jeder Händler aus Fernost ist dadurch automatisch ein Betrüger. Allerdings ist beim Einkauf auf dem asiatischen Markt besondere Vorsicht geboten, um nicht sprichwörtlich die "Katze im Sack" zu kaufen.

Damit sich der Einkauf im Ausland lohnt
Wer sich diese Fragen stellt, minimiert das Risiko, eine böse Überraschung zu erleben:
  • Wie hoch sind die Versandkosten?
  • Was berechnet der Zoll?
  • Wie hoch ist der Produkt-Betrag mit Mehrwertsteuer?
  • Was kostet mich der Geldtransfer?
  • Besteht ein Garantieanspruch?
Trotz aller Hindernisse kann sich Einkaufen im Ausland wirklich lohnen. Dazu sollte man sich jedoch etwas Zeit nehmen, um einen wirklich günstigen und seriösen Händler ausfindig zu machen. Sofern man nicht bei eBay, Amazon oder einem sonstigen zertifizierten Shop einkauft und man sich nicht auf ein Bewertungssystem bei der Kaufentscheidung stützen kann, ist es unerlässlich mit dem Händler vorab per E-Mail in Kontakt zu treten und alle relevanten Dinge zu klären. Nur dem, der antwortet, sollte man letztendlich auch das eigene Geld anvertrauen.