Stellungnahme

Facebook-Klage: studiVZ gibt sich gelassen

"Facebook ist weder das erste noch das einzige soziale Netzwerk"
Von Marie-Anne Winter

Laut verschiedenen Medienberichten hat Facebook Inc. am vergangenen Freitag bei einem kalifornischen Gericht Klage gegen die in Deutschland beliebte Plattform studiVZ [Link entfernt] eingereicht. Mit schülerVZ [Link entfernt] , studiVZ und meinVZ [Link entfernt] verfügt studiVZ Ltd. über Online-Netzwerke für Internetnutzer zwischen 12 und 45 Jahren. Mehr als zehn Millionen Mitglieder sind bereits in diesen Social Networks registriert, um sich online aktiv auszutauschen und mit Freunden, Kollegen und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Das Unternehmen studiVZ Ltd. wurde im Oktober 2005 als Studentenprojekt gestartet und hat seinen Sitz in Berlin. Seit Januar 2007 gehört studiVZ Ltd. zur Holtzbrinck Gruppe.

In einer Stellungnahme erklärte StudiVZ am Wochenende, dass die Klage studiVZ bislang nicht zugestellt worden sei, daher könne und werde man den Inhalt der Klageschrift nicht kommentieren. Die Plattformbetreiber betonten aber, dass die in den Medienberichten erhobenen Vorwürfe haltlos seien.

Die bereits im Vorfeld von amerikanischen Facebook-Anwälten erhobenen Vorwürfe hätten studiVZ veranlasst, bereits am Freitag eine Feststellungsklage beim Landgericht Stuttgart einzureichen. Diese habe das Ziel, von den zuständigen deutschen Gerichten feststellen zu lassen, dass die von Facebook erhobenen Vorwürfe nicht zutreffend seien.

Marcus Riecke, CEO von studiVZ Ltd., bezieht zu dem Vorgang wie folgt Stellung: "Nachdem es Facebook trotz aufwändiger Bemühungen bisher nicht gelungen ist, in Deutschland Fuß zu fassen, versucht man jetzt offenkundig, den Erfolg von studiVZ gerichtlich zu behindern."

Weltweit gebe es zahlreiche soziale Netzwerke. Facebook wäre weder das erste und noch das einzige. Mit dem Versuch, studiVZ durch einen Prozess ohne Erfolgsaussichten vor einem amerikanischen Gericht zu schädigen, erhebe Facebook im Prinzip den Anspruch auf ein weltweites Monopol bei sozialen Netzwerken. Dies sei vermessen. studiVZ sehe daher der ganzen Sache gelassen entgegen.