Sprachsteuerung

Technik mit Ohren: Navigationsgeräte hören auf Zuruf

Immer mehr Geräte funktionieren per Sprachsteuerung
Von Anja Zimmermann

Die Sprachsteuerung erobert unseren Alltag: Das Handy, Navigationssysteme, der Computer - alles kann Befehle auf Zuruf ausführen. Vielleicht am häufigsten eingesetzt wird die Spracherkennung in der Automobilbranche, fand das Portal Neue Nachricht heraus: So könne der Autofahrer dem Navigationsgerät per Sprache das gewünschte Ziel und entsprechende Zwischenstops ansagen, ohne das Lenkrad loszulassen. Auch die umständliche Menübedienung des Telefons oder Autoradio falle weg. Das Navigon 8110 zum Beispiel stelle nur drei Fragen nach Ort, Straße und Hausnummer. Anschließend könne der Nutzer das Ergebnis der maschinellen Erkennung gegebenenfalls noch einmal korrigieren. Beim nüvi 860 von Garmin könnten nach Herstellerangaben nahezu alle Navigationsfunktionen aufgerufen werden, ohne das Gerät auch nur einmal zu berühren.

Wolfgang Wahlster, Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken, schätzt, dass erst gut zehn Prozent der potenziellen Anwendungen erschlossen sind. Die Spracherkennung sei den Kinderschuhen längst entwachsen und auf dem besten Weg, ein Kassenschlager zur werden. Wie das Online-Portal weiter zusammenstellt, würden nach Prognosen der britischen Marktforscher von Datamonitor die weltweiten Umsätze mit Sprachdialogsystemen bis 2010 auf gut 1,1 Milliarden Dollar anwachsen. In diesem Jahr läge der Umsatz bei knapp 700 Millionen Dollar. In Europa entwickele sich der deutsche Markt mit jährlichen Zuwachsraten von mehr als 20 Prozent am dynamischsten. Die Verkäufe sollen sich bis 2010 mit dann knapp 200 Millionen Dollar nahezu verdoppeln.