Test

Für Laien: Kostenloser Sicherheitscheck für den Internet-Browser

Deutsches Sicherheitsnetz startet neuen Dienst für mehr Computersicherheit
Von Björn Brodersen

Das Deutsche Sicherheitsnetz e.V. (Desine) hat auf seiner Website eine kostenlose Sicherheitsüberprüfung für den Internet-Browser gestartet. Laut einer aktuellen Untersuchung des Vereins ist jeder zweite PC durch seinen Internet-Browser angreifbar. Mit dem kostenlosen Test sollen die Nutzer feststellen können, ob der eigene Internet-Browser mögliche Sicherheitslücken aufweist betroffen ist. Wie gut der eigene Rechner geschützt ist, zeigt ein Sicherheits-Schild an: Rot bedeutet "höchste Gefahr", Gelb "angreifbar", und Grün zeigt an, dass der eingesetzte Browser kein Sicherheitsrisiko aufweist. Der Browser-Check funktioniert nicht nur für den Browser Internet Explorer von Microsoft sondern beispielsweise auch für den Firefox von Mozilla oder den Safari von Apple. Internet-Browser-Check
Screenshot: Desine

Der Browser-Check des Deutschen Sicherheitsnetzes richtet sich an den unerfahrenen Nutzer. Dieser erhält per Mausklick grundlegende Sicherheits-Informationen in gebündelter und verständlicher Form. Nach dem Starten des Browser-Checks werden diese Informationen per JavaScript ausgelesen. Innerhalb von wenigen Sekunden Angaben erhält der Nutzer Angaben zu seinen PC- und Browser-Einstellungen (zu Betriebssystem, Bildschirmauflösung, Farbtiefe, Genauigkeit der Uhr, Browser-Version, IP-Adresse, das Verschlüsselungsprotokoll SSL und Cookie-Management) sowie zu weiteren Anwendungen wie etwa JavaScript, ActiveX, Flash, Java oder Shockwave, die ein mögliches Sicherheitsrisiko beim Surfen im Internet darstellen können. Dazu kommen Informationen über das Einsatzgebiet des Programms und mögliche Sicherheitsrisiken. Bestehende Sicherheitsmängel - beispielsweise durch veraltete Programm-Versionen - werden zunächst gesondert aufgeführt. Dabei kann der Nutzer eine Anleitung im PDF-Format dazu abrufen, wie er das Sicherheitsrisiko mindern kann. Bei weiteren Fragen kann sich der Nutzer per E-Mail an einen Mitarbeiter der Initiative wenden.

Tiefergehende Hinweise darf der Nutzer vom Browser-Check aber nicht erwarten. Beispielsweise wird aktiviertes ActiveX nicht als mögliches Sicherheitsrisiko erkannt. Dabei läuft ActiveX ungesichert auf dem Windows-Rechner und sieht keine eigenen Sicherheitsfunktionen vor. Das könnte schon durch manipulierte Webseiten, die der Windows-Nutzer ansurft, ausgenutzt werden. Nebeneffekt des Browser-Checks: Laien wird gleichzeitig vorgeführt, wie leicht Informationen ihres Rechners auslesen werden können. Für den Browser-Check muss JavaScript aktiviert sein. Eine Firewall verhindert den Sicherheitstest nicht, da der Nutzer die Anfrage startet.

Neue Sicherheitsprobleme im Wochenrhythmus

Der Verein Desine empfiehlt jedem Internetnutzer, den Browser-Check regelmäßig durchzuführen, da sich fast im Wochenrhythmus neue Sicherheitsprobleme im Bereich der Internet-Browser auftäten. "Ist der eigene Browser gefährdet, so reicht schon das bloße Betrachten eines Internet-Videos oder das Anhören eines Online-Musikstücks aus, damit sich ein Computervirus oder Datenspion auf dem PC einnisten kann", warnt Dr. Frank Bock, Vorsitzender des Deutschen Sicherheitsnetzes. Der Grund für die immer stärker werdende Gefährdung des Internet-Browsers sei eine Veränderung des Angriffsverhaltens bei Computerkriminellen. Habe man bisher Viren und Würmer noch durch eine Schutz- und Blockadesoftware (Firewall) abhalten können, so sei der Angriff auf die Video- und Audio-Komponenten kaum zu verhindern: Denn wer diese Multimediakomponenten blockiere, mache aus dem bunten Internet wieder eine einfache Schreibmaschinen-Seite.

Wie berichtet hat der Verein Deutsches Sicherheitsnetz zusammen mit den Volksbanken Raiffeisenbanken und den Sparkassen eine bundesweite Initiative zur Stärkung der PC-Sicherheit gestartet. Die Initiative bietet dazu Interessenten Sicherheits-Software und aktuelle Warnhinweise für einen Beitrag von 40 Euro im Jahr an. Wer sich über eine der teilnehmenden Banken für die Dienste anmeldet, zahlt nur 30 Euro. Im Rahmen einer bis Ende August befristeten Aktion "Sicherheits-Sommer" ist die Mitgliedschaft für privaten Anwender für einen Jahresbeitrag von 20 Euro möglich. In der Jahresgebühr ist neben einer PC-Pannenhilfe eine deutsche Sicherheitssoftware mit Rundumschutz enthalten.