IT-Gipfel

Glos will Gesetze gegen Internet-Kriminalität verschärfen

IT-Fachkräftemangel hält weiter an
Von ddp / Anja Zimmermann

Zur Bekämpfung der Internetkriminalität hat sich Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) erneut für schärfere Gesetze ausgesprochen. Der Rechtsrahmen für die Auswüchse des Internets müsse insbesondere im Bereich der Kinderpornografie verschärft werden, forderte Glos heute auf dem dritten nationalen IT-Gipfel in Darmstadt. Von dem Branchentreffen erhofft sich der Minister vor allem neue Strategieansätze in den Bereichen Energiesicherheit und Klimaschutz.

Der Präsident des Branchenverbandes BITKOM, August-Wilhelm Scheer, wies erneut auf den Fachkräftemangel im IT-Bereich hin. Derzeit gebe es in der deutschen Wirtschaft rund 45 000 offene Stellen für IT-Experten und damit noch einmal 3 000 mehr als vor einem Jahr. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, rief der Verband heute die Nachwuchsinitiative Erlebe IT ins Leben. Mit ihr sollen bis 2010 rund 2 500 Experten als sogenannte IT-Scouts gewonnen werden und in Schulen für einen Beruf in der Hightech-Industrie werben.

Von der aktuellen Finanzkrise sieht sich die Branche laut Scheer derzeit noch nicht betroffen. Einer aktuellen Umfrage zufolge spürten etwa 75 Prozent der befragten 350 Unternehmen noch keinen direkten Einfluss der Krise auf ihr Geschäft. Um die Branche zusätzlich zu beleben, forderte Scheer die beschleunigte Einführung eines elektronischen Personalausweises und einer elektronischen Gesundheitskarte. Dies biete der IT-Branche nicht nur ein Investitionsvolumen von rund acht Milliarden Euro, sondern sei bürgerfreundlicher und spare auch der öffentlichen Hand Kosten.

Am dritten nationalen IT-Gipfel in Darmstadt nahmen rund 800 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik teil. 2009 werde das Branchentreffen wegen der Bundestagswahl voraussichtlich ausfallen, kündigte Glos an.