Schnelles Netz

Schnelleres Internet auf dem Land: Viele neue Orte erschlossen

Allein EWE Tel plant 106 000 ländliche Haushalte mit VDSL zu versorgen
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dapd

In der Stadt gibt es schnelles, auf dem Land nur langsames Internet. Diese Tatsache könnte sich schon in den nächsten Jahren ändern. Zwar wird es künftig nicht so sein, dass es auf dem Land generell schnellere Anschlüsse gibt als in der Stadt, wie Journalisten in München nach ihren ersten o2-LTE-Erfahrungen unkten. Doch schneller wird der Internetzugang auf dem Land werden. Dazu trägt nicht nur der neue Funkstandard LTE bei, der im kommenden Jahr eine tragende Rolle spielen wird, sondern auch der regionale Ausbau von Festnetzanbietern.

Der regionale Anbieter EWE Tel nutzt den Jahreswechsel, um auf die eigenen Leistungen in diesem Jahr zurück zu blicken, aber auch einen Ausblick auf den Breitbandausbau des vergangenen Jahres zu geben. In insgesamt 20 Landkreise erweiterte das Unternehmen mit Sitz in Oldenburg sein Breitbandnetz. Dabei hat EWE Tel 600 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 440 Verteilerschränke aufgestellt. Nach eigenen Angaben können so 40 000 Haushalte schnelles Internet erhalten. Im kommenden Jahr will der Anbieter 1 080 neue Verteilerschränke auf bauen, die ein Versorgungspotenzial von 106 000 Haushalten in der Fläche haben.

EWE Tel baut sein Highspeed-Netz mit einer Bandbreite von bis zu 50 MBit/s im Downstream vorrangig in "weißen Flecken" auf. Diese sind bei EWE Tel danach definiert, wo lediglich Bandbreiten unterhalb von 2 MBit/s verfügbar sind. Aufgrund der vergleichsweise hohen Kosten für die Erschließung dieser Gebiete hat das Unternehmen früh damit begonnen, in enger Kooperation mit den Kommunen im Nordwesten die verschiedenen öffentlichen Fördermöglichkeiten für den Breitbandausbau im ländlichen Raum zu nutzen.

Landkreis Harz treibt Internetversorgung voran

Der Landkreis Harz will als Modellregion bei der Breitbandbereitstellung bis Ende 2011 rund 80 Prozent seiner 122 Orte mit einem schnellen Internetanschluss versorgen. Dazu wurde ein An-Institut der Hochschule Harz, die HarzOptics GmbH, mit der Umsetzung beauftragt. Bisher hätten rund 3,5 Millionen Euro an Fördermitteln eingeworben werden können, sagte Landrat Michael Ermrich (CDU) in Halberstadt.

Das Breitbandzentrum Harz unterstütze die Kommunen bei der Bedarfsermittlung, der Investorensuche per Ausschreibung bis hin zur Antragstellung für Fördermittel. Eine flächendeckende Versorgung solle auch im ländlichen Bereich bis 2012 erreicht werden, sagte Ermrich.