Conficker

Conficker: Experten raten zu Computer-Schutz

Trittbrettfahrer könnten Conficker-Angst ausnutzen
Von dpa / Sascha Recktenwald

Auch private Anwender sollten sich nach Meinung von Experten sorgfältig vor dem Computerwurm Conficker schützen, dessen neuer Ausbruch zum 1. April erwartet wird. Nutzer sollten sicherstellen, dass alle verfügbaren Updates für das Betriebssystem und den Anti-Virenschutz aufgespielt sind, sagte heute Thomas Baumgärtner, Sicherheits-Experte bei Microsoft Deutschland. "Es ist niemandem zu empfehlen, damit zu warten."

Bislang waren vor allem größere Netzwerke von den Angriffen des Wurms betroffen. Zu den Opfern zählten zum Beispiel Einrichtungen der Bundeswehr, Krankenhäuser, Stadtverwaltungen, große Medienhäuser und öffentliche Einrichtungen. Bei entsprechendem Schutz dürfe der Wurm für private Anwender kein Problem sein, sagt Baumgärtner. Der Schädling ist seit vergangenem Herbst weltweit unterwegs. Ursprünglich hatte sich der Wurm über eine Sicherheitslücke in Microsofts Windows-Betriebssystem verbreitet.

Zum besseren Schutz sollten auch alle von Microsoft zur Verfügung gestellten Hilfen zum Schließen möglicher Sicherheitslöcher installiert werden. Die Computernutzer sollten auch prüfen, ob ihre Passwörter wirklich sicher sind und sie gegebenenfalls ändern. Zudem sollte sicherheitshalber die Autostart-Funktion unter Windows deaktiviert beziehungsweise nicht genutzt werden, die sich öffnet, wenn man zum Beispiel eine DVD einlegt.

Trittbrettfahrer könnten Conficker-Angst ausnutzen

Die Angst vor dem Computerwurm Conficker könnten Kriminalle ausnutzen, um mit gefälschten Entfernungs-Tools Geld zu verdienen. Angesichts der für den 1. April erwarteten neuen Aktivitäten sollten Anwender nicht auf Warnungen vor einer Conficker-Infektion in E-Mails oder auf Webseiten reagieren, rät das Antiviren-Labor von Sophos in Mainz. Unabhängig davon, ob der Rechner tatsächlich befallen ist oder nicht, gehe es den Kriminellen nur darum, funktionslose oder sogar schädliche Entfernungs-Tools (Scareware) an den Mann zu bringen.

Inzwischen stehen auch mehrere seriöse kostenlose Tools zur Conficker-Entfernung von bereits befallenen Systemen zum Herunterladen bereit. Unter anderem stellt Microsoft unter www.microsoft.com/security eine entsprechende Anleitung zur Verfügung, wie die Sicherheit in Netzwerken gewährleistet werden kann.

Nach bisherigen Schätzungen sind weltweit drei bis zehn Millionen Rechner mit Conficker befallen. Der seit November 2008 grassierende Wurm hält sich unter anderem deshalb so hartnäckig, weil viele Anwender ihr Windows-System nicht aktuell halten. Außerdem ist Conficker in der Lage, sich auch über USB-Sticks und -Festplatten zu verbreiten. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Schädling durch Updates verändern kann.