Green IT

E-Plus nimmt Sendemast ohne externe Stromversorgung in Betrieb

GSM-Sender in Ostwestfalen versorgt sich selbst mit Strom
Von Thorsten Neuhetzki

Neuer E-Plus-Sendemast wird unter anderem per Solarstrom versorgt. Der neue E-Plus-Sendemast wird unter anderem per Solarstrom versorgt.
Foto: Westfalen-Blatt
Grün ist seit Beginn des E-Plus-Netzes in Deutschland die Firmenfarbe, als grün kann auch ein nun offiziell eingeweihter GSM-Sender im ostwestfälischen Versmold bezeichnet werden. Der Sender hat keinerlei Anbindung an das öffentliche Stromnetz, sondern versorgt sich selber über eine Kombination aus Photovoltaik und Windkraft. Zusätzlich gibt es Brennstoffzellen, die den Betrieb auch bei Windstille und Wolken sichern sollen.

Neuer E-Plus-Sendemast wird unter anderem per Solarstrom versorgt. Der neue E-Plus-Sendemast wird unter anderem per Solarstrom versorgt.
Foto: Westfalen-Blatt
Die neue Basistation besteht aus einem 40 Meter hohen Sendemast, an dem nicht nur drei GSM-Sektoren und eine Richtfunkschüssel montiert sind, sondern auch eine Windturbine. Vor dem Sendemast gibt es eine 50 Quadratmeter Solartafel, die sich mit dem Stand der Sonne dreht. Ferner wurden Räumlichkeiten für einen Akku und die Brennstoffzelle geschaffen. Errichtet wurde der neue Sendemast, der in den kommenden Tagen nach dem Einbau eines letzten Bauteils ans Netz gehen soll, von Nokia Siemens Networks.

Neuer Sender verbraucht deutlich weniger Strom

"Bis zu 85 Prozent des Energiebedarfs eines Mobilfunkanbieters werden für das Netz benötigt", ist von der Nokia Siemens Networks zu hören. E-Plus will mit dem Sender zeigen, wie Mobilfunknetze der Zukunft klimaneutral arbeiten könnten. Zwei weitere Probestationen sind für dieses Jahr noch geplant, war zu hören. Der Verbrauch des neuen Sendemastes liegt bei 40 Kilowattstunden täglich. Damit ist er nach Nokia-Siemens-Angaben bereits energieoptimiert. Normalerweise würden derartige konventionelle Sender 120 Kilowattstunden verbrauchen. Öko-Sendemast von E-Plus in OWL Öko-Sendemast von E-Plus in OWL
Foto: Westfalen-Blatt

Um die CO2-Emmissionen weiter zu senken, kann E-Plus per Fernwartung und Ferninstallation den Zustand der Basisstation überwachen sowie neue Software einspielen. Ein Besuch durch Techniker ist somit nur noch bei Hardware-Problemen notwendig. E-Plus will nach eigenen Angaben die Effizienz des Netzbetriebs bis 2012 um 5 Prozent, bis 2020 um 20 Prozent steigern. Die Kunden profitieren nach Ansicht des Mobilfunkanbieters von den neuen Masten auch dadurch, dass diese dort installiert werden können, wo sich bisher eine Installation wegen zu hoher Strom-Erschließungskosten nicht gelohnt hat. Die Gesamtkosten für den neuen Sender dürften in einem niedrigen sechsstelligen Bereich liegen. Der Mast sendet vorerst nur auf GSM-Basis. UMTS würde zusätzlichen Strom verbrauchen, daher werde man den Mast eventuell nachrüsten, wenn erste Erfahrungen mit der autarken Stromversorgung vorliegen.