DIY

Schnell und günstig zur eigenen Homepage

Neue Programme setzen kaum noch Vorkenntnisse voraus
Von ddp / Marie-Anne Winter

Eine eigene Website im Internet gehört inzwischen schon fast zum guten Ton - und das längst nicht mehr nur im beruflichen Bereich. Viele Privatanwender halten über ihre Homepage Familie, Freunde und Bekannte mit kleinen Blogs auf dem Laufenden oder stellen ihre eigenen Videos und Fotos online. Inzwischen ist es auch gar kein Problem mehr, eine Homepage zu erstellen. Ob Baukästen für Websites oder Weblog-Systeme - die meisten Lösungen setzen kaum noch große Vorkenntnisse voraus.

Wer eine Homepage erstellen möchte, sollte zunächst überlegen, wie viel Zeit und Geld er investieren will und wie individuell die Website ausfallen soll. Wer keine großen Ansprüche an seine Homepage hat, sondern nur schnell und billig ans Ziel kommen will, fährt mit Provider-Baukästen am besten: Man bucht einen Standardtarif und bekommt dafür seine Domain, Webspace und die nötigen Zugangsdaten. Einsteiger sind mit 2 bis 3 Euro pro Monat dabei. Viele Provider sind billiger, wenn man Werbebanner auf der eigenen Homepage zulässt. Allerdings sollte man vorher unbedingt klären, um welche Art von Banner es sich handelt und ob man ein Mitspracherecht hat.

Der Nachteil der Provider-Baukästen ist: Die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten lassen sehr zu wünschen übrig. Wer es individueller mag und am Rechner fit ist, kann es mit dem Webeditor Kompozer versuchen. Das Programm setzt nur wenige HTML-Kenntnisse voraus. Über eine grafische Oberfläche kann der User mit wenig Arbeit Texte, Bilder und andere Inhalte zu einer eigenen Homepage zusammensetzen. Der Kompozer ist schon ganz gut, aber nicht unbedingt für blutige Anfänger geeignet.

Weblog-Systeme oder individuell gestaltete Webseiten

Eine interessante Alternative sind Weblog-Systeme wie Wordpress [Link entfernt] . Sie setzen keine speziellen Vorkenntnisse, sondern nur etwas technischen Verstand voraus. Selbst echte Neulinge sind nach spätestens ein bis zwei Feierabenden am Ziel. Zudem gibt es für Wordpress Hunderte Anleitungen im Netz. Wer das Standardlayout nimmt, kann schon nach wenigen Mausklicks seine neue Site mit Inhalten füllen. Weblog-Systeme haben bei privaten Webauftritten die klassischen Content Manager inzwischen weitgehend abgelöst, wie Braun sagt. Allerdings sind sie eher auf Blogs, also auf chronologische Einträge, ausgelegt. Aber mit ein bisschen Bastelei wird auch daraus eine "richtige" Homepage. Wer seine Seite ausschließlich zum Bloggen nutzen will, wird eventuell auch bei Bloghostern wie Blogger.de und Twoday [Link entfernt] fündig.

Richtig schick wird eine Homepage mit Desktop Content Management Systemen, die man auf dem Rechner installiert. Ein Assistent hilft bei der Fertigstellung der Seite vom Layout über die Inhalte bis zur Veröffentlichung im Netz. Ein Vorteil ist, dass man hier auch offline arbeiten kann. Zudem gibt es weniger Sicherheitsprobleme - und die Seiten können sehr individuell gestaltet werden. Allerdings muss man für solche Programme Lizenzen erwerben - die Preise liegen im zwei- bis dreistelligen Bereich. Beispiele für solche kostenpflichtigen Systeme sind WebSite X5 und Meine Homepage [Link entfernt] . Das Programm BuddyW ist für den reinen Privatgebrauch immerhin kostenlos zu haben.

Fotos und Videos können einer Homepage den letzten Schliff geben - und sind meist schnell mit eingebaut. Wer Videos auf seine Seite stellen will, kann auf Youtube oder ähnliche Dienste zurückgreifen. Dort kann man sie einfach hochladen und in die eigene Website einbetten. Schwieriger wird es bei Animationen: Sie kann man in der Regel nicht selber basteln, sondern muss sie zukaufen. Solche Extras sollte man - wenn überhaupt - äußerst fein dosieren, denn diese können ablenken.

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum

Egal ob Video, Foto oder Text, die Urheberrechte muss jeder Betreiber einer Homepage beachten. Generell gilt: Nicht alles, was man kostenlos im Netz findet, ist auch kostenlos verwendbar. Wer etwa fremde Bilder verwendet, ohne eine Berechtigung dafür zu haben, muss unter Umständen sehr tief in die Tasche greifen. Gerade professionelle Bildagenturen durchforsten regelmäßig das Netz, um Copyright-Sündern auf die Schliche zu kommen - und schon hat der Betroffene eine dicke Rechnung in der Post und riskiert auch noch eine Klage.

Als kostenlose Bilddatenbank gibt es unter anderem Stock.Xchng. Bei anderen Portalen wie Flickr sollte man unbedingt auf die Lizenz schauen. Kostenlose Quellen sind generell nicht ganz ungefährlich. Möglicherweise gehört das Bild gar nicht demjenigen, der es anbietet, und dann kann man unter Umständen Pech haben und selbst als Copyright-Sünder da stehen. Auch wer ein Bild mit Lizenz weiterverarbeitet und verfremdet, sollte sich nicht auf der sicheren Seite fühlen - solange es noch irgendwie erkennbar ist, darf es nicht einfach so verwendet werden. Besser ist es, selbst mit der Kamera loszuziehen und eigene Bilder zu schießen und auch Texte selbst zu schreiben.