Etappensieg

Facebook beugt sich Hamburger Datenschützern

Transparentere Kontrolle über abgegriffene E-Mail-Adressen
Von Ralf Trautmann mit Material von dapd

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Bild: Facebook
Deutschen Datenschützern ist ein Etappensieg gegen das soziale Netzwerk Facebook gelungen. Wie der Spiegel berichtet, sagte die Firma im so genannten Friend-Finder-Verfahren Änderungen zu. Grund für das Bußgeldverfahren war die Praxis von Facebook, im Rahmen zum Beispiel des Einladungs-Features die Mail-Adressbücher seiner Nutzer auszuwerten. Dabei wurden auch Daten von Nichtnutzern ohne deren Einwilligung erhoben, langfristig gespeichert und zu Vermarktungszwecken genutzt.

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Bild: Facebook
In der Folge bekamen Personen Einladungen zu einer Facebook-Mitgliedschaft via E-Mail zugesandt, auch wenn sie noch nie mit Facebook zu hatten. Diese E-Mail-Einladungen beinhalteten dann oft auch Bilder von Personen, die sie zum Teil tatsächlich kannten. Die Funktion hatte schon öfter für Verwirrung gesorgt: Mancher Nutzer, der sich neu bei Facebook angemeldet hatte, bekam sofort passgenaue Vorschläge zu möglichen Bekannten - hier hatte Facebook die E-Mail-Adressbücher aktiver Nutzer ausgewertet und dann bei dem Neumitglied mit der angegebenen E-Mail-Adresse verglichen.

Facebook verspricht transparente Kontrolle

Die Datenschützer aus Hamburg haben nun zugesichert bekommen, dass Facebook in Zukunft jedem Mitglied eine "transparente Kontrolle über die von ihm importierten Adressen" ermöglichen will. Dafür werde es ein Adressbuch geben, über das der Nutzer auswählen kann, wer eingeladen wird. Auch soll deutlicher gewarnt werden, bevor der Nutzer Facebook das eigene Adressbuch anvertraut oder eine E-Mail-Einladung versendet wird.

"Facebook muss einblenden, dass der Nutzer nur Kontakte einladen soll, die er persönlich kennt und die seiner Meinung nach eine Einladung wollen", äußerte sich Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar. Der per Einladung kontaktierte Nicht-Facebook-Nutzer müsse ebenfalls informiert werden, warum er die Mail bekomme. Zudem könne er verfügen, in Zukunft nie wieder von Facebook zu hören und seine Adresse zu sperren. Nicht bekannt ist bisher, ob diese Änderungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in weiteren Staaten Anwendung finden werden.

Dauerthema Datenschutz und Facebook

Der Streit um den Datenschutz bei Facebook ist indes ein Dauerthema. So hatte vor einigen Tagen die Ankündigung, sensible Daten der Nutzer wie Adressen und Telefonnummern an Software-Entwickler und Website-Betreiber weiterzugeben, für Empörung gesorgt. Facebook rudert daraufhin zurück.

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