Jugendschutz

Facebook UK: Panik-Knopf wird von Teenagern rege genutzt

Nutzer sollen damit per Klick Facebook und die CEOP erreichen
Von Rita Deutschbein mit Material von AFP

Bereits einen Monat nach der Einführung des "Panik-Knopfs" für junge Facebook-Nutzer in Großbritannien registrieren Kinderschützer vermehrt Alarmmeldungen. Seit die Funktion am 12. Juli freigeschaltet wurde, gingen 221 Verdachtshinweise von Jugendlichen ein, wie die britische Kinderschutzinitiative CEOP gestern in London mitteilte. Im Vormonat seien hingegen lediglich 28 Meldungen zu verdächtigen Verhaltensweisen in dem sozialen Internet-Netzwerk gezählt worden.

Facebook Kinderschutz Jugendschutz durch Knopfdruck
Bild: dpa
Nutzer der britischen Facebook-Website im Alter zwischen 13 und 18 Jahren werden seit 12. Juli automatisch aufgefordert, den Notruf als Zusatzfunktion auf ihrem Profil zu installieren. 55 000 junge Mitglieder hätten dies inzwischen getan. Wird der Knopf gedrückt, erscheinen Meldungen bei Facebook sowie beim britischen Child Exploitation and Online Protection Centre (CEOP), die sich der Sache annehmen. Ein Hinweis, dass dieses Profil überwacht wird, soll Täter zusätzlich abschrecken.

Die Forderung nach einem solchen "Panik-Knopf" war nach dem Urteil gegen einen Serienvergewaltiger Anfang des Jahres laut geworden. Der 33-jährige Mann hatte sich auf Facebook als Teenager ausgegeben, um minderjährige Mädchen anzulocken. Berichten der BBC zufolge, führte eine seiner Facebook-Bekanntschaften zu einem Übergriff auf eine junge Britin. Das 17-Jährige Opfer wurde von dem verurteilten Sexualstraftäter entführt, vergewaltigt und ermordet. Facebook und CEOP entwickelten die Alarmfunktion daraufhin gemeinsam. Zuvor hatten bereits Bebo und kurz darauf MySpace entsprechende Knöpfe eingeführt.