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Auf Wiedersehn 01081!


29.10.2002 18:19 - Gestartet von vader_jun
Erst 1.5, dann 2.5, nun 2.7 Cent/Min ... Sowas nennt man wohl Lockangebot oder noch krasser: Nepp! Ich werde nicht mehr mit 01081 telefonieren, da warte ich lieber bis 20:00 Uhr und telefoniere dann mit Arcor (01070, 1,9 Cent/Min.)
Hoffentlich lese ich bald: 01081 bald pleite, keine Kunden nehr ...
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[1] BjoernK antwortet auf vader_jun
17.11.2002 17:11
So Leute wie du, die am liebsten umsonst telefonieren würden und die die ganze Zeit die Leitungen der 0190er, wie Junior Telecom verstopfen, gehen mir auf den Geist. Für 1,5 Cent zu telefonieren ist VÖLLIG UNMÖGLICH. Das sind nämlich exakt die Interconnection-Gebühren der Telekom. Ein Anbieter der 1,5 Cent verlangt, verdient NICHTS. Leute die bei Billiganbietern telefonieren, vernichten sogar noch die Arbeitsplätze bei wirtschaftlichen Telekomunternehmen, wie Arcor, 3U & Co.
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[1.1] vader_jun antwortet auf BjoernK
17.11.2002 21:58
Hm, also wenn es mit 1,5 Cent nicht geht, warum bieten Sie es dann an ??? Das heisst also ich soll fürs Gemeinwohl am besten den teuersten Anbieter nehmen ??? Und die Tränen für die TK-Industrie sind mir schon lange ausgegangen! Dummheit muss einfach bestraft werden, auch in der TK ...
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[1.1.1] BjoernK antwortet auf vader_jun
17.11.2002 22:54
Warum sie es dann anbieten? Um unter den vielen Angeboten auf sich aufmerksam zu machen natürlich! Im ersten Semester Betriebswirtschaft lernt man, dass das Ziel eines jeden Unternehmens Gewinnmaximierung ist- und 1,5 Cent deckt nicht einmal die Kosten. Diese Billiganbieter überleben nur, weil sie quasi keinen Mitarbeiter und keinen Service haben (besonders witzig sind die Leute die sich bei den Billiganbietern auch noch beschweren, dass der Service schlecht sei- da könnte ich mich jedesmal vor lachen ablegen)
Denk mal über dein Telefonierverhalten nach- dieser eine Cent, den du mehr bezahlst- bringt nicht nur mehr Service, er schafft auch Arbeit und führt dazu dass nicht wieder tausende Mitarbeiter in der Telekom-Branche arbeitslos werden.
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[1.1.1.1] koelli antwortet auf BjoernK
19.11.2002 23:48
Benutzer BjoernK schrieb:
Warum sie es dann anbieten? Um unter den vielen Angeboten auf sich aufmerksam zu machen natürlich! Im ersten Semester Betriebswirtschaft lernt man, dass das Ziel eines jeden Unternehmens Gewinnmaximierung ist- und 1,5 Cent deckt nicht einmal die Kosten. Diese Billiganbieter überleben nur, weil sie quasi keinen Mitarbeiter und keinen Service haben (besonders witzig sind die Leute die sich bei den Billiganbietern auch noch beschweren, dass der Service schlecht sei- da könnte ich mich jedesmal vor lachen ablegen) Denk mal über dein Telefonierverhalten nach- dieser eine Cent, den du mehr bezahlst- bringt nicht nur mehr Service, er schafft auch Arbeit und führt dazu dass nicht wieder tausende Mitarbeiter in der Telekom-Branche arbeitslos werden.

Apropos Arbeitsplätze: Ich habe gerade eines der 150.000 Freitickets bei Ryanair gebucht. Das fördert sogar neue Arbeitsplätze, da Ryanair stetig expandiert. Soviel zum Thema billig=unsozial.
Im Übrigen: Werden etwa bei der Telekom neue Arbeitsplätze geschaffen, weil genug Leute nichts von Call-by-Call wissen und unnötig teuer telefonieren? Nein, es werden sogar Arbeitsplätze bei der Telekom abgebaut. Und zwar nicht wegen der Telefongebühren, sondern weil die Chefs sich international übernommen haben und die bösen Aktionäre sonst Amok laufen. Wenn also einer schuld sein soll, dann die Aktionäre und Aufsichtsräte.
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[1.1.1.1.1] BjoernK antwortet auf koelli
20.11.2002 10:11
Sicher fördert das Arbeitsplätze. Aber sicher nicht bei den seriösen Airlines. Die müssen dann Mitarbeiter entlassen, um Kosten einzusparen und die Preise senken zu können. Sinkende Preise schaffen keine Arbeitsplätze- das ist völliger Unsinn. Natürlich sind nach der Öffnung des Telekom-Marktes viele neue Arbeitsplätze entstanden. Was ist denn aber zwei Jahre später passiert? Was ist aus o.telo.o, Viatel, WestCom & Co. geworden? Richtig, die haben alle aufgehört, weil sie soviel verdient haben! Mal abgesehen davon, dass es demnächst mit dem Billigfliegen sowieso vorbei sein wird, wenn es eine europäische Besteuerung von Kerosin geben wird.
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[1.1.1.1.2] Telly antwortet auf koelli
20.11.2002 10:32


Apropos Arbeitsplätze: Ich habe gerade eines der 150.000 Freitickets bei Ryanair gebucht.

sorry... leider hast du keine emailadresse hier angegeben, sonst hätte ich dich privat angeschrieben. wo kann man die reise denn buchen. auf Ryanair.com? Das ist alles in englisch!

auf Ryanair.de ... da brauch ich einen benutzernamen...

Kannst Du mir bitte weiterhelfen? Ich würde gerne eine deutsche Seite zum buchen haben. Danke Dir.

Dein Telly
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[1.1.1.1.3] BjoernK antwortet auf koelli
20.11.2002 17:10
Nicht zu vergessen debitel und TelDaFax: Beide sind ebenfalls aus dem Call-by-Call ausgestiegen, TelDaFax wäre sogar deswegen fast in Konkurs gegangen.

Aber um auch nochmal auf dem Unsinn mit Ryanair zurückzukommen: Ryanair ist im Fluggeschäft was Telestunt & Co. im Telefongeschäft ist. Möglichst wenige Mitarbeiter- daraus folgt Null Service. (Die Fliegen ja zum Beispiel auch nicht vom Fraport sondern Hahn) Natürlich expandiert Ryanair kurzfristig. Dafür fliegen dann bei den anderen Airlines die Leute raus, weil diese rationalisieren müssen. Und sobald der Markt gesättigt ist (was überlicherweise schell passiert) fliegen auch bei Ryanair die Leute wieder raus, die durch das kurzfristige Wachstum entstanden sind. (Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass auch die Billigairlines wie die Telefongesellschaften nur günstige Preise anbieten, um auf sich aufmerksam zu machen)

Was lernen wir also daraus?: Billig gleich unsozial + schlechter Service + Unternehmenssterben = Rezession
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[1.1.1.1.3.1] koelli antwortet auf BjoernK
20.11.2002 17:37
Benutzer BjoernK schrieb:
Aber um auch nochmal auf dem Unsinn mit Ryanair zurückzukommen: Ryanair ist im Fluggeschäft was Telestunt & Co. im Telefongeschäft ist. Möglichst wenige Mitarbeiter- daraus folgt Null Service. (Die Fliegen ja zum Beispiel auch nicht vom Fraport sondern Hahn.)

Das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Nur weil sie von Hahn aus fliegen, haben sie ja nicht zwangsläufig weniger Service. Im Übrigen: Ich würde vier oder fünf Stewardessen, die beim letzten Flug auch noch alle sehr freundlich waren, nicht als schlechten Service bezeichnen! Ich hatte mir auch eher mißmutig guckende Aushilfskräfte vorgestellt. Dem war aber keineswegs so. Falls man in den maximal 70 Minuten Flug nicht aufs Essen verzichten kann, zahlt man auch nicht mehr als im Flughafenbistro.

Natürlich expandiert Ryanair kurzfristig. Dafür fliegen dann bei den anderen Airlines die Leute raus, weil diese rationalisieren müssen.

Dieses Argument widerlegen sogar Lufthansa und Co selber. Die sagen nämlich, dass Ryanair ganz andere Kunden anspricht als die Lufthansa, nämlich die, die bisher kaum geflogen sind. Insofern werden sowohl Lufthansa wie die Billigflieger ihre Kunden finden.

Und sobald der Markt gesättigt ist (was überlicherweise schell passiert) fliegen auch bei Ryanair die Leute wieder raus, die durch das kurzfristige Wachstum entstanden sind.

Also Ryanair war schon ziemlich lange am Markt, bevor sie nach Deutschland expandierten. Das Wachstum hält stetig an, wie die letzte Bilanz zeigte.
Ich denke auch, dass man Telefonanbieter und Fluggesellschaften nicht einfach so vergleichen kann. Klar sind Telestunt und Ryanair Billiganbieter. Aber bei Fliegern wird ja doch per Gesetz die Sicherheit geregelt. Dagegen kann fast jeder Hinz&Kunz eine Teledingsbums-Firma aufmachen.
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[1.1.1.1.3.1.1] BjoernK antwortet auf koelli
20.11.2002 18:47
Das sie von Hahn aus fliegen hat zwar nichts mit dem Service zu tun, dafür umso mehr mit dem Preis! Natürlich ist es für eine Airline teurer den Rhein-Main-Airport anzufliegen, als diesen Ackerflughafen.

Dumpinganbieter sind Dumpinganbieter- ob beim Telefonieren oder Fliegen. Das kann man durchaus miteinander vergleichen. Gesetzliche Anforderungen gibt es für Telefongesellschaften genauso wie bei Fluggesellschaften.

Und das Argument mit dem stetigen Wachstum bei Ryanair ist ja wohl auch ziemlich weich. Ryanair hatte immer dann einen Wachstumsschub, wenn sie ihre Dienste an einem neuen Markt angebracht haben. Ob in Irland oder in einem anderen Land- Immer wenn ein neuer Anbieter mit Dumpingpreisen auf den Markt kommt, rennen die Leute wie die Bekloppten hin. Auf einmal schießen die Dumping-Fluggesellschaften wie Pilze aus dem Boden. Ein Phänomen das wir ja von den 01051 und 01058-Töchtern gut kennen. Die Resultate für die anderen Call-by-Call-Anbieter kennen wir ja zu gut. Im Gegensatz zu den Telefongesellschaften sind die Airlines allerdings doppelt gekniffen: Viele mussten nach dem 11. September ohnehin aufgeben- darunter auch ganz große Anbieter- die Billiganbieter werden mit Sicherheit keinen "Airline-Untergang" auslösen, doch eins steht definitiv fest- wenn die Leute nicht langsam anfangen zu kapieren, dass "am liebsten umsonst" nicht funktioniert, werden noch viele, viele Arbeitsplätze verlorengehen- und ebensoviele Unternehmen das Handtuch werfen. Und das kann sich Deutschland überhaupt nicht leisten.
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[1.1.1.1.4] tika antwortet auf koelli
08.01.2003 17:04
Benutzer koelli schrieb:
Apropos Arbeitsplätze: Ich habe gerade eines der 150.000 Freitickets bei Ryanair gebucht. Das fördert sogar neue Arbeitsplätze, da Ryanair stetig expandiert. Soviel zum Thema billig=unsozial.

Wie bekomme ich ein Freiflugticket bitte?
Klingt echt interessant.

Tika
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[1.1.1.1.4.1] koelli antwortet auf tika
08.01.2003 17:16
Benutzer tika schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
Apropos Arbeitsplätze: Ich habe gerade eines der 150.000 Freitickets bei Ryanair gebucht. Das fördert sogar neue Arbeitsplätze, da Ryanair stetig expandiert. Soviel zum Thema billig=unsozial.

Wie bekomme ich ein Freiflugticket bitte?
Klingt echt interessant.

Tika

Diese Aktion ist zwar inzwischen vorbei, aber bei Ryanair gibts fast dauernd irgendeine Sonderaktion. Im Moment gibts Tickets für 10 Euro pro Strecke inklusive Steuern.
Einfach auf www.ryanair.com gehen und oben links auf "deutsch" klicken. Buchen kann man den Preis nur online.
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[1.1.1.2] i_j_l antwortet auf BjoernK
03.12.2002 12:43
Preiskampf ist eine Erscheinung des Wettbewerbs (und damit der Marktwirtschaft), der Vorteile und auch Nachteile hat. Die Planwirtschaft hat versucht, ohne Wettbewerb auszukommen. Tatsächlich gab es dort keine Arbeitslosigkeit. Nur war sie und ist langfristig in keinem Bereich erfolgreich.
Die Korrelation zwischen hohem Preis und Service bzw. Arbeitsplatzschaffung existiert wohl nur in der Theorie. Da Arbeitsplätze Aufwand verursachen, mindern sie den möglichen Gewinn. Ein Unternehmen wird also immer bestrebt sein, nur die notwendigen Arbeitsplätze zu halten - unabhängig vom Umsatz (wir denken an das erste Semester ...). Bei höheren Erlösen kann es sich nur mehr leisten, ob das ein Vorteil ist mag jeder für sich entscheiden.
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[1.1.1.2.1] BjoernK antwortet auf i_j_l
03.12.2002 15:53
Unternehmen sind allerdings auch bestrebt, Gewinnmaximierung zu betreiben, Investitonen zu tätigen- und natürlich auch Arbeitsplätze zu erhalten, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen (soziale Ziele). Und wenn Dumping-Anbieter mit Mühe und Not ihre Gesamtkosten decken (teilweise sogar nicht mal mehr das) und sich damit letztendlich selbst zerfleischen und auch noch andere seriös wirtschaftende Unternehmen mitreißen, macht Wettbewerb keinen Sinn mehr, da bringt auch der Vergleich mit der Planwirtschaft nichts. Schon mal was von langfristiger und kurzfristiger Preisuntergrenze gehört? Scheinbar nicht. Der Dumping-Wettbewerb hat nun schon so einige Anbieter den Hals gekostet. Für den Verbraucher gibt es keine Preisuntergrenze, ist doch klar. Wer greift nicht am liebsten zu, wenn es umsonst ist? Umsonst ist nicht mal der Tod, denn der kostet das Leben.