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Es richt nach einem Betrugsversuch


16.09.2008 22:18 - Gestartet von B2G
Hallo,

hier möchte ich kurz unsrer Erfahrungen mit TELECALL 01042 niederschreiben, evtl. hilft es jemanden.

Am 24.01.2008 telefonierte meine Freundin innerhalb von zwei Stunden vier Mal nach Moskau, der gültige Tarif war zum Zeitpunkt 0,84 Cent/Min. (drei Mal zur Rufnummer mit der Vorwahl 007-495 und ein Mal zur 007-499)

Auf der nächsten Rechnung kam dann die Überraschung, drei Gespräche wurden korrekt abgerechnet und einer viel wegen hohem Gesamtbetrag auf, umgerechnet kostete eine Minute 19 Cent.

Klar, wohl ein Abrechnungsfehler, reklamiert, wie von der TELECALL gefordert per E-Mail. Und es kam nichts ...

Nach einem Monat kommt direkt die Mahnung. Nachgefragt und es wird klar:
Laut der TELECALL gehört die "teuere" Rufnummer mit der 007-499 Vorwahl zur Russland (Festnetz) und kostet dementsprechend.

Für Moskau existieren zwei Vorwahlen 007-495 und 007-499, die neue 007-499 seit dem 04.11.2003 bekannt wurde wegen Rufnummernmangel eingeführt.

Ein erneuter Widerspruch, und wieder Stille ...

Ein Monat später kommt eine Mahnung vom Hanseatische Inkasso- und Factoring-Gesellschaft mbH (Inkasso) und die wollen, klar, Geld.

Anruf, Schilderung; E-Mail mit Quellenangaben von der russischen Netzagentur.

Woche später: Ergebnis der Prüfung der Inkasso: alles in Ordnung, wir sollen Zahlen.

Wieder Anruf: dort heißt Zahl und nutze in Zukunft einen anderen Anbieter.

Und so ging es hin und her einen ganzen Monat, bis am 20.05.2008 hieß von Inkasso: "Forderung hat ihre Erledigung gefunden".

Wie habe ich das erreicht? Mit der "B"-Waffe, wobei "B" für Bürokratie steht, angefordert wurden:
- Prüfprotokoll der technischen Prüfung gem. TKG § 45 i
- Auskunft gem. § 34 BDSG (Personenbezogene Daten - Auskunft)
- Vollmacht des Auftragsgebers gem. §§ 174, 410 BGB im Original

und immer wider Widersprüche, Anrufe, Anfragen.

Die Vollmacht des Auftragsgebers gem. §§ 174, 410 BGB im Original haben wir bis heute nicht gekriegt. Hmm, ist es ohne nicht Nötigung?

Da die Inkasso sich wohl vertan hat wurde prompt von mir für meinen Arbeitsaufwand eine Rechnung präsentiert. Und diese wurde mit Entschuldigungen beglichen, hätte ich gern - klar nichts!

Zur TELECALL zurück, die Herrschaften haben mittlerweile unsere Telefonnummer gesperrt, d.h. wenn wir einen Call-by-Call der Callax Telecom Holding GmbH nutzen möchten ertönt eine Ansage, dass die unsere Telefonnummer für ihren Dienst gesperrt haben.

Nachfragen haben ergeben, dass es nur die Inkasso ihre Forderung zurückgezogen haben, dass dies eigentlich durch die erteilte (?) Vollmacht auch für die TELECALL gilt, gilt nicht. Die lapidare Antwort von TELECALL: unsere Kundenkonto hat mit Inkasso nichts zu tun.

Und die Moral von der Geschichte: wenn man als Kunde auf seinem Recht besteht und dieses auch durchsetzt, wird man mit einer fragwürdigen Sperre bestraft, anstatt die eigene Systeme richtig zu Konfigurieren. Es ist daher unwahrscheinlich dass es sich hierbei um einen Abrechnungsfehler gehandelt hat, sondern viel mehr um Kalkül mit Elementen eines großangelegten Betrugsversuches.