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Preise runter? Hintertür schon offen


23.04.2003 10:13 - Gestartet von ksmichel
Hallo,

während man sich noch freut, dass die Gesprächspreise im Ortsnetz sinken sollen, beschwert sich kaum jemand darüber, dass es seit einiger Zeit schon eine Bewegung der Telekom gibt, um dem zu erwartenden Abstrom der Telefonminuten zu den Call-by-Call-Anbietern zu begegnen:

Grundgebühren steigen und steigen. So sehr, dass für Wenigtelefonierer bereits ein Handy-Vertrag verlockend erscheinen mag.

Sonderleistungen (z.B. CLIP) gibt es bei Analogtelefonierern nicht mehr günstig einzeln zu buchen, sondern nur noch im (doppelt so teuren) "Komfort-Paket".

Die Bereitstellungsentgelte für Bündelangebote fallen weg. Wer T-DSL und ISDN gleichzeitig beauftragt, zahlt nicht wie früher EIN einmaliges Bereitstellungsentgelt für beides, sondern zwei - für jeden Auftrag getrennt.

Das bringt Bares in die Kasse. Die Telekom wird es brauchen, damit sie möglichst lange die überzogenen Tarife im Ortsnetz halten kann. In der Hoffnung, dass dem ein oder anderen Konkurrenten in der Zwischenzeit die Luft ausgeht. Denn die Margen im CBC-im Ortsnetz sind zu gering, um einen ruinösen Preiskampf lange zu überleben. Gut, wenn dann die Kriegskasse gefüllt ist.

Grüße,
Michael
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[1] CHEFE antwortet auf ksmichel
23.04.2003 10:21
Grundgebühren steigen und steigen. So sehr, dass für Wenigtelefonierer bereits ein Handy-Vertrag verlockend erscheinen mag.

Diese Tendenz kan man durchaus nicht wegdiskutieren - aber für mich stellt sich dann schon die Frage:
Wenn die Telekom wirklich so überhöhte GG kassiert - warum ist es dann der Konkurrenz nicht möglich (günstigere) Alternativen anzubieten?
Der geforderten Miete für die TAL liegen ja auch irgendwelche Berechnungen zugrunde, die die Telekom in die Eine und die Konkurrenz in die andere Richtung drücken will - aber die RegTp hat ja auch noch ein Auge drauf, also werden wir in einer halbwegs realistischen Region liegen.
Vielleicht liegen in Deutschland die Kosten für die Bereitstellung eines Telefonanschlusses halt einfach in dieser Größenordnung?!
Ausserdem - wenn immer mehr Kunden nur noch den Anschluss der Telekom haben und alle Telefonleistungen über die Konkurrenz abgewickelt werden, dann ist halt eine Quersubventionierung des Anschlusses über Gesprächsgebühren nicht mehr möglich und die GG muss angehoben werden...
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[1.1] Ed antwortet auf CHEFE
23.04.2003 12:36
Benutzer CHEFE schrieb:
Grundgebühren steigen und steigen. So sehr, dass für Wenigtelefonierer bereits ein Handy-Vertrag verlockend erscheinen mag.

Stimmt. Da muß ja auch niemand für viel Geld ein Kabel ziehen.
Oder gibt es ein Gesetz in dem steht das Mobilfunk teurer als Kabelanschluß ist?

Diese Tendenz kan man durchaus nicht wegdiskutieren - aber für mich stellt sich dann schon die Frage:
Wenn die Telekom wirklich so überhöhte GG kassiert - warum ist es dann der Konkurrenz nicht möglich (günstigere) Alternativen anzubieten?
Der geforderten Miete für die TAL liegen ja auch irgendwelche Berechnungen zugrunde, die die Telekom in die Eine und die Konkurrenz in die andere Richtung drücken will - aber die RegTp hat ja auch noch ein Auge drauf, also werden wir in einer halbwegs realistischen Region liegen.
Vielleicht liegen in Deutschland die Kosten für die Bereitstellung eines Telefonanschlusses halt einfach in dieser Größenordnung?!
Ausserdem - wenn immer mehr Kunden nur noch den Anschluss der Telekom haben und alle Telefonleistungen über die Konkurrenz abgewickelt werden, dann ist halt eine Quersubventionierung des Anschlusses über Gesprächsgebühren nicht mehr möglich und die GG muss angehoben werden...

Genauso ist es. Früher hat man halt vor allem an Ferngesprächen gut verdient und damit auch Anschlüsse subventioniert die teilweise in Wochenendhäuser gelegt wurden. Hatte halt was soziales: Der reiche Vieltelefonierer sorgt dafür das jeder billig einen Anschluß haben konnte.
Aber dank wegfall des Monopols geht die alte Rechnung nicht mehr auf und die Konkurenz hat sich den Bereich gekrallt wo massig Gewinn gemacht wurde. Die Folge ist eine Denkweise bei der anfallende Kosten auch direkt in Rechnung gestellt werden. Und heute ist ein Fernkabel (pro Gespräch) sehr billig zu verlegen wenn man mit einem Kabel Millionen Gespräche übertragen kann - der Hausanschluß muß aber weiterhin aufgebuddelt werden, obwohl da relativ wenig telefoniert wird.

Grüße

Ed